Paketversand ins Ausland: Worauf müssen Onlinehändler achten?

08 Oktober, 2021

Crossborder Shopping ist im E-Commerce so einfach wie nie – Verbraucher aus der ganzen Welt können sich ihr Wunschprodukt mit nur wenigen Klicks bei einem ausländischen Händler sichern. Der muss sich allerdings um den reibungslosen Versand kümmern.

 

Das bedeutet erst einmal - abhängig vom Zielland - eine Menge Vorschriften, Richtlinien und Pflichten, die Sie als Onlinehändler beim Versand ins Ausland beachten bzw. einhalten müssen. Die reichen von der Verzollung über die Umsatzsteueranmeldung bis zu Verpackungsgesetzen und Kennzeichnungspflichten. Natürlich gelten nicht für jedes Land dieselben Vorschriften: Innerhalb der EU entfällt beispielsweise die Verzollung der Ware – es sei denn, es handelt sich um Gebiete, die zwar politisch zur EU gehören, aber nicht Teil der europäischen Zollunion sind (Beispiel: die kanarischen Inseln). Sie sehen: Es kann durchaus kompliziert werden.

Darüber hinaus ist die eigentliche Lieferung sowie eine mögliche Retourenabwicklung entscheidend für die Kundenerfahrung – können Sie als Onlinehändler hier keine bequemen und flexiblen Lösungen für Ihre Shopper anbieten, werden Sie Ihre Kunden schnell vergraulen. Die logistische Infrastruktur vor Ort zu durchschauen und bestmöglich für sich und die Kunden zu nutzen, sollten Sie allerdings lieber Experten überlassen, die über die nötige internationale wie lokale Expertise verfügen. Die Wahl des richtigen Versandpartners spielt also gerade beim internationalen Paketversand eine entscheidende Rolle.

Wir gehen für Sie näher auf die einzelnen Punkte ein, auf die ein Onlinehändler beim Crossborderversand achten muss.

 

Verzollung

Bestellt Ihr Kunde von außerhalb der EU (bzw der europäischen Zollunion), muss die Ware bei der Ankunft im Zielland verzollt werden. Das heißt im Grunde lediglich, dass die örtlichen Behörden wissen möchten, was im Paket enthalten ist, wo es genau herkommt und wie hoch dessen Wert ist. Damit der Zoll nicht jedes Paket einzeln öffnen muss, müssen diese Informationen vorher über verschiedene Zolldokumente wie beispielsweise eine Zollinhaltserklärung zur Verfügung gestellt werden – an der Grenze werden dann lediglich noch Stichproben gemacht. Wir haben alle Details zur Zollinhaltserklärung für Sie in einer Übersicht zusammengefasst.

Die Verzollung hat für Sie als Onlinehändler aber zwei weitere Folgen: Einmal müssen Sie dafür Sorge tragen, dass alle relevanten Informationen zur Sendung fristgerecht, vollständig und korrekt an den Zoll übermittelt werden. Passiert das nicht, wird das Paket an der Grenze blockiert und nicht an den Kunden weitergeleitet. Zum anderen fallen Zollgebühren an: Diese Kosten sollten Sie nicht nach Möglichkeit nicht an Ihre Kunden weiterleiten, sondern sie transparent darstellen, indem Sie sie beispielsweise direkt in den Endpreis des Produkts einrechnen. Ansonsten kann es durchaus vorkommen, dass ein Kunde, der vom Zoll benachrichtigt wird und nun die entsprechenden Gebühren bezahlen soll, das Paket nicht annimmt. Gerade Schweizer Kunden sind hier sehr sensibel. Selbst wenn Sie die Kosten auf Ihre Kunden abwälzen, sollten Sie ihnen zumindest klar kommunizieren, was auf sie zukommt, um böse Überraschungen – und damit unzufriedene Kunden – zu vermeiden.

Um den Informationsaustausch mit den diversen Zollbehörden in aller Welt zu erleichtern, gibt es zudem verschiedene Kennnummern wie den HS-Code (oder auch Zolltarifnummer – damit werden Handelswaren klassifiziert) sowie die europäische EORI-Nummer. Letztere müssen Sie beim deutschen Zoll beantragen und auf allen Zolldokumenten angeben.

Klingt alles sehr kompliziert? Asendia regelt das für Sie! Unsere papierlosen Verzollungslösungen bieten flexible Optionen zur reibungslosen Zollabwicklung für Crossborder E-Commerce Händler. So wird der Zoll frühzeitig benachrichtigt, was den gesamten Ablauf beschleunigt und Fehler minimiert.

 

Vorschriften & Gesetze

Nicht in jedem Land gelten die gleichen Bestimmungen. Was beispielsweise als Gefahrgut eingestuft wird, kann sich durchaus von Land zu Land unterscheiden. Manch ein Staat verhängt Einfuhrverbote für bestimmte Produkte, eine andere Nation unterliegt womöglich einem Handelsembargo, was den Export bestimmter Güter in dieses Land behördlich untersagt.

Mögliche Vorschriften, Gesetze und Bestimmungen, die beim Paketversand ins Ausland zu beachten sind, können unter anderem sein:

  • Kennzeichnungspflichten
  • Normen
  • Recyclingrichtlinien
  • Gewährleistungspflichten
  • Nachweiserbringungen
  • Handelsembargos

Bevor Sie den ersten ausländischen Kunden beliefern, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, welche besonderen Vorschriften Sie eventuell einhalten müssen und wo Fallstricke lauern.

 

Die passende Verpackung

Die Verpackung (und auch das Füllmaterial) spielt im internationalen Paketversand gleich mehrere wichtige Rollen:

  • Schutz der Ware
  • Teil der Nachhaltigkeitsstrategie
  • Bestimmung von Gewicht und Größe des Pakets

Gerade letzteres kann mitunter entscheidend sein: So unterscheidet beispielsweise die Schweizerische Post zwischen dem Brief- und dem Paketkanal. Gewicht und Format der Sendung geben den Ausschlag dafür, welcher Kanal genutzt werden darf; der Briefkanal ist aber deutlich günstiger. Verschickt ein deutscher Onlinehändler aus der Modebranche nun zwei Shirts und etwas Unterwäsche an einen Schweizer Kunden, wäre er schlecht beraten, den Paketkanal zu nutzen, da er die relativ leichte und kleine Ware auch gut als internationalen Brief versenden könnte.

Dabei sollten Sie allerdings nicht das Füllmaterial und einen stabilen Versandkarton zum Schutz der Ware vergessen. Das Paket legt international einen deutlich längeren Weg zurück als beim nationalen Versand – zusätzlicher Schutz ist also angebracht. Nutzen Sie aber zur Sicherheit kein Zeitungspapier als Füllmaterial: Es gibt Länder, in denen Sie damit gegen die örtlichen Zensurbestimmungen verstoßen könnten.

Die Verpackung lässt außerdem bereits Rückschlüsse darauf zu, wie ernst Sie das Thema Nachhaltigkeit angehen. Das fängt damit an, wie groß der Karton im Vergleich zur Ware ausfällt und hört beim Füllmaterial auf. Hier bieten sich ökologische Alternativen an, mit denen Sie bei Ihren umweltbewussten Kunden punkten können. Welche Möglichkeiten Sie genau haben, erfahren Sie im Asendia Blog: Nachhaltige Verpackungen im E-Commerce.

 

Umsatzsteuer

Grundsätzlich sind Lieferungen und Leistungen innerhalb der EU umsatzsteuerpflichtig, solange Sie als Händler nicht unter die Kleinunternehmerregelung fallen. Um zu bestimmen, ob Sie die Steuer in der Heimat oder im Zielland abführen müssen, gibt es die sogenannte Lieferschwelle. Bleiben Sie unterhalb der Schwelle, gelten die Bestimmungen im Inland. Kleinere Unternehmer sparen sich so den zusätzlichen Aufwand einer Registrierung und einer Umsatzsteuer-Voranmeldung im Zielland – die sind nämlich notwendig, sobald Sie die Lieferschwelle erreichen. EU-weit gilt ab Juli 2021 ein Wert von 10.000 €; zugrunde gelegt wird der Nettoumsatz für das jeweilige Land.

Es kann also unter Umständen nötig sein, für ein oder mehrere Länder eine Umsatzsteuernummer zu beantragen und regelmäßige Umsatzsteuer-Voranmeldungen einzureichen. Außerhalb der EU sind Sie dagegen nicht umsatzsteuerpflichtig. Sie sollten aber dann in der Rechnung auf diese Umsatzsteuerfreiheit hinweisen.

Das alles ist für den eigentlichen Paketversand erst einmal nebensächlich – Sie sollten das Thema für den Crossborder E-Commerce aber grundsätzlich auf dem Schirm haben.

 

Die Wahl des Versandpartners

International gilt das gleiche wie im Inland: Überall auf der Welt wollen die Kunden sicherstellen, dass ihr Päckchen auch wirklich auf dem Weg zu ihnen ist und es nach Möglichkeit nachverfolgen. Der Unterschied zum Inlandsversand? Die Ware kann dabei je nachdem schonmal mehrere Landesgrenzen passieren, durch viele verschiedene Hände wandern und ziemlich lange unterwegs sein. Sie sollten also einen Versandpartner wählen, der einen reibungslosen Ablauf gewährleistet und Zugriff auf das beste Logistiknetzwerk vor Ort hat – denn manchmal gibt es durchaus mehrere, miteinander konkurrierende Last-Mile-Anbieter.

Es kann ebenfalls nicht schaden, sich darüber im Klaren zu sein, wie die Verbraucher im Bestimmungsland generell ticken, um ihnen eine Versandoption anbieten zu können, die ihren Bedürfnissen am ehesten entspricht. Sei es lückenloses Tracking, die Hauszustellung oder ein schnellstmöglicher Versand. Einen guten Einblick in das Onlineshopping-Verhalten der Verbraucher in verschiedenen Ländern erhalten Sie zum Beispiel im Global Voices Report by ESW.

Ein weiteres wichtiges Thema im E-Commerce sind Retouren. Auch hier gilt: Wer mit den wichtigsten lokalen Carriern zusammenarbeitet, kann seinen Kunden bequeme internationale Retouren anbieten. Das kann sich wiederum positiv auf die Conversion Rate auswirken – denn viele Kunden checken vor dem Kauf die Rückgabebedingungen. Mit einer guten internationalen Retourenabwicklung verschaffen Sie sich also einen Vorsprung vor der Konkurrenz.

 

Wie das geht?

Die flexiblen internationalen Paketversandlösungen von Asendia bieten Ihnen und Ihren Kunden genau das: eine bequeme und kosteneffiziente Zustellung, die sich flexibel an den Erwartungen und Bedürfnissen Ihrer Shopper orientiert – auch mit ausführlicher Sendungsverfolgung und flexiblen Retourenlösungen. Schauen Sie sich unsere e-PAQ-Services doch einmal näher an!

Detaillierte Einblicke in etliche E-Commerce Märkte auf der ganzen Welt erhalten Sie übrigens im kostenlosen E-Commerce Report Global 2020 – herausgegeben von RetailX und Asendia. Er beinhaltet unter anderem ausführliche Verbraucherprofile in verschiedenen Ländern und setzt sich mit den Versandpräferenzen der jeweiligen Verbraucher auseinander. Eine Pflichtlektüre für Onlinehändler, die international versenden möchten.

 

Worauf sollten Sie sonst noch achten?

Zum einen auf die korrekte Adressierung Ihres Pakets: Jedes Land definiert anders, wie Straße, Hausnummer und Co. in der Adresszeile angegeben werden müssen. Um sicherzustellen, dass Ihre Ware auch beim Kunden ankommt, sollten Sie sich also mit der landestypischen Adressierung auseinandersetzen.

Zum anderen verlangen manche Länder einen Herkunftsnachweis für bestimmte importierte Produkte – etwa, weil deren Einfuhr beschränkt ist. Machen Sie sich vorher schlau und legen Sie dem Paket notfalls ein Certificate of Origin bei.

 

Fazit: Mit dem richtigen Partner wird der Paketversand ins Ausland zum Kinderspiel

Wer seinen ausländischen Kunden den besten Versandservice bieten möchte, muss auf einige Dinge achten: eine etwaige Verzollung der verschickten Pakete, örtliche Gesetze und Vorschriften, eine ausreichende und sichere Verpackung und nicht zuletzt die Bedürfnisse der Kunden, die sich von Land zu Land unterscheiden.

Onlinehändler, die hierbei auf einen zuverlässigen Partner setzen, können mögliche Hürden und Fettnäpfchen geschickt umschiffen und die Zufriedenheit ihrer Kunden deutlich erhöhen. Was es dazu benötigt? Einen Partner, der internationale Expertise mit lokalem Know-How verknüpft, sich auch um internationale Retouren und die Verzollung kümmert und seine Dienstleistungen überall auf der Welt anbietet – willkommen bei Asendia!

Lassen Sie uns wissen, wie wir Sie beim Paketversand ins Ausland unterstützen können und sprechen Sie noch heute mit unseren Logistikexperten.

 

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