Der digitale Markt für Nahrungsergänzungsmittel boomt

11 August, 2023

Nahrungsergänzungsmittel erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Das Bewusstsein für die eigene Gesundheit und ein gewisser Lifestyle-Aspekt befeuern die Nachfrage nach Vitaminpräparaten und Co. – und dank Einstufung als Lebensmittel sind NEM im Internet frei erhältlich.

Laut Statista konsumieren 75 % der Deutschen Nahrungsergänzungsmittel. Vitamine, Mineralien und Proteine stehen dabei besonders hoch im Kurs. So lag der Umsatz mit Magnesiumpräparaten in 2020 bei etwa 215 Millionen Euro. Zudem sind in Deutschland sowohl die Produktionsmenge als auch der Wert der hergestellten Nahrungsergänzungsmittel in den letzten Jahren angestiegen (Statistisches Bundesamt).

Auch in Österreich und der Schweiz sind NEM bei den Verbrauchern beliebt: Jeder dritte Schweizer konsumiert die Präparate, von denen etwa ein Viertel online bestellt wird; in Österreich wiederum glauben 73 % der Konsumenten, dass Nahrungsergänzungsmittel ihrer Gesundheit zuträglich sind – in 2014 lag dieser Wert noch bei 55 %.

Da Nahrungsergänzungsmittel als Lebensmittel klassifiziert werden, sind sie frei verkäuflich – und damit gibt es nur geringe Hürden für den Online-Vertrieb (siehe Besonderheiten).

 

Definition: Was sind Nahrungsergänzungsmittel genau?

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit BVL definiert Nahrungsergänzungsmittel als „Lebensmittel des allgemeinen Verzehrs”, die in “kleinen Dosierungen” angeboten werden und “eine ernährungsspezifische oder physiologische Wirkung in konzentrierter Form haben sollen”. NEM sind also keine Medikamente, sondern gelten als Lebensmittel – selbst wenn sie wichtige Nährstoffe enthalten und der Gesundheit zuträglich sein können.

Ebenfalls wichtig: In der EU ist es verboten, Nahrungsergänzungsmittel mit vorbeugender, lindernder oder heilender Wirkung zu bewerben – weil sie eben als Lebensmittel und nicht als Arznei gelten. Wäre eine solche Wirkung zweifelsfrei nachgewiesen, müsste das entsprechende Präparat als Arzneimittel zugelassen werden. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass sich Nahrungsergänzungsmittel wachsender Beliebtheit erfreuen und längst den Status als synthetische Proteinquelle für Fitnessfreaks abgelegt haben. Für gesundheitsbewusste Konsumenten versprechen sie genau das, was der Name aussagt: die Nahrung um Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiß oder bestimmte Fettsäuren zu ergänzen.

 

Vertriebskanäle von NEM: Die Balance verschiebt sich

Laut Grand View Research wurden weltweit etwas mehr als 80 % aller NEM in 2022 offline gekauft. Hier dominieren vor allem Apotheken und Drogerien das Geschehen. In einzelnen Ländern kann dies allerdings ganz anders aussehen: Spectra Marktforschung fand in einer Umfrage unter österreichischen Verbrauchern heraus, dass die Mehrheit NEM online kauft (52 %) – damit liegt der Onlineverkauf von Nahrungsergänzungsmitteln vor stationären Apotheken (43 %) und Drogerien (39 %).

Digitale Vertriebskanäle verzeichnen global gesehen mit einer CAGR von 9,7 % ein hohes Wachstum. Gerade Online-Apotheken werden immer beliebter und bieten eine komfortable Alternative zum Kauf rezeptfreier Präparate, zu denen

Nahrungsergänzungsmittel zählen. Immer mehr Verbraucher haben in der Pandemie die Vorteile des Onlineshoppings schätzen gelernt. Gepaart mit dem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung sprechen die Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit, das große Angebot und die bequeme Lieferung dafür, dass der digitale Markt für Nahrungsergänzungsmittel zukünftig weiter wachsen wird.

 

Globale Zahlen zu Nahrungsergänzungsmitteln

Egal, ob wir einen nationalen, kontinentalen oder globalen Kontext betrachten: Nahrungsergänzungsmittel erleben in vielen Regionen und vor allem in Industrienationen einen regelrechten Boom. Experten rechnen damit, dass der europäische Markt für NEM von 20,3 Mrd. USD im Jahr 2023 auf rund 27 Mrd. USD im Jahr 2028 ansteigen wird (Mordor Intelligence). Die europaweite Nachfrage nach Nahrungsergänzungsmitteln wird unter anderem der alternden Bevölkerung zugerechnet. So scheinen sich viele Menschen zunehmend Gedanken um ihre Gesundheit zu machen und möchten mit NEM ihr Wohlbefinden verbessern.

Getoppt wird der europäische Markt von den USA. Dort liegt das Marktvolumen der vitamin & supplement manufacturing industry bei etwa 35,6 Mrd. USD. Mehr als drei Viertel der US-Amerikaner (77 %) hat schon einmal ein NEM konsumiert; im Schnitt gibt ein amerikanischer Verbraucher pro Kauf 96,5 USD für Vitaminpräparate und Co. aus. Vor allem die Generation 60+ ist hier hervorzuheben: Vier von fünf Frauen und zwei von drei Männern in den USA nutzen Nahrungsergänzungsmittel. (Zippia)

Global gesehen lag der Umsatz der Nahrungsergänzungsmittelbranche in 2022 bei etwa 165,71 Mrd. USD. Vitamine machen rund 30 % des Anteils aus, Proteine dagegen verzeichnen mit einem CAGR von 13,4 % das stärkste Wachstum (Great Green Wall). China liegt im globalen Vergleich bei Vitaminen und Mineralien auf Platz 1 knapp vor den USA; Japan, Brasilien und Großbritannien komplettieren die Top 5.

 

Diese Besonderheiten gelten für Nahrungsergänzungsmittel

Wer NEM auf den Markt bringen und im In- und/oder Ausland verkaufen möchte, muss einige Dinge beachten. Wir haben hier alle wichtigen Punkte für Sie zusammengefasst.

Kennzeichnungspflicht
Die Europäische Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) regelt, wie Nahrungsergänzungsmittel gekennzeichnet werden müssen. Folgende Dinge müssen auf der Verpackung von NEM angegeben werden:

  • die Verkehrsbezeichnung “Nahrungsergänzungsmittel”
  • Mindesthaltbarkeitsdatum
  • Zutatenverzeichnis
  • Füllmenge (Volumen oder Gewicht)
  • Anschrift des Lebensmittelunternehmers

Für den Onlineverkauf gilt zudem eine besondere Online-Kennzeichnungspflicht. Alle hier aufgeführten Angaben müssen für den Käufer zur Verfügung stehen – am besten direkt auf der Produktseite. Alternativ muss der Verkäufer sie durch "andere geeignete Mittel" bereitstellen.

Die EU-Verordnung enthält darüber hinaus eine Reihe weiterer Punkte, die jedoch nur für bestimmte Produkte oder Zusatzstoffe gelten.

Nahrungsergänzungsmittelverordnung NemV
In der NemV sind weitere Pflichtangaben für die Verpackung aufgeführt.

  • die für das Präparat entscheidenden Nährstoffe/charakteristischen Stoffkategorien
  • die empfohlene tägliche Nährstoffmenge
  • Warnhinweis: "Die angegebene empfohlene tägliche Verzehrsmenge darf nicht überschritten werden.”
  • ein Hinweis darauf, dass NEM keinen Ersatz für eine ausgewogene und gesunde Ernährung darstellen
  • ein Hinweis darauf, dass die Präparate nicht in der Nähe von Kindern aufbewahrt werden dürfen

Anzeigepflicht
Nahrungsergänzungsmittel müssen in Deutschland nicht zugelassen werden. §5 der NemV besagt allerdings, dass eine Anzeigepflicht beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) “unter Vorlage eines Musters des für das Erzeugnis verwendeten Etiketts” besteht.

Registrierungs- und Meldepflicht
Lebensmittelunternehmer und damit auch Onlinehändler, die Nahrungsergänzungsmittel verkaufen, müssen sich gemäß EU-Verordnung Nr. 852/2004 bei der zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörde registrieren.

Werbung und Werbeverbote
Grundsätzlich dürfen Nahrungsmittel nicht mit einer vorbeugenden, lindernden oder heilenden Wirkung beworben werden. Die Health-Claims-Verordnung (HCVO) der EU gibt vor, welche gesundheitsbezogenen Angaben für Nahrungsergänzungsmittel zugelassen sind. Erfüllt ein Produkt die Bedingungen, müssen die Angaben allerdings auch dem Wortlaut der EU-Verordnung entsprechen. Die Zulassung von gesundheits- und nährwertbezogenen Aussagen für bestimmte Substanzen kann wiederum bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) beantragt werden.

Generell gilt: Die Werbung darf nicht irreführend oder mehrdeutig sein, Angst auslösen, die Eignung normaler Lebensmittel für die Ernährung anzweifeln oder behaupten, dass eine ausgewogene Ernährung nicht ausreicht, um den täglichen Bedarf an Nährstoffen zu decken.

Grenzüberschreitender Verkauf
Jeder Zielmarkt hat andere Regelungen und Vorschriften. Hier gilt es, sich vorher zu informieren, welche Dokumente und Zertifikate für den Versand erforderlich sind. So gibt es für den Versand in die USA lediglich einige Empfehlungen, aber keine gesetzlichen Richtlinien zu beachten – es ist also rechtlich gesehen vergleichsweise unkompliziert, NEM in die USA zu verkaufen. Beim Import in die EU gelten dagegen weitaus strengere Vorschriften.

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Zuverlässiger Versand von NEM mit Asendia

Wir unterstützen bereits einige Unternehmen dabei, ihre Nahrungsergänzungsmittel an Kunden auf der ganzen Welt zu versenden. So sorgen wir unter anderem dafür, dass die Produkte von Apolooks® eye nutrition schnell und zuverlässig versandt werden, um eine unterbrechungsfreie Einnahme der Präparate zu gewährleisten.

Die Vorteile? Zufriedene, wiederkehrende Kunden, wachsendes Vertrauen und weniger Beschwerden. Wenn Sie erfahren möchten, wie Asendia Sie beim Fulfillment und Versand Ihrer Nahrungsergänzungsmittel unterstützen kann, dann kontaktieren Sie uns einfach – Asendias Logistikexperten beraten Sie gerne!

 

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