Hightech für die Umwelt: Nachhaltigkeitstrends im Fashion & Beauty E-Commerce

11 April, 2022

In den letzten Jahren hat jeder Einzelhändler aus dem Fashion- und Beauty-Bereich, der sich gegenüber seiner Konkurrenz einen Wettbewerbsvorteil verschaffen wollte, die Anwendung neuester Technologien zum Kern seiner Marketingstrategien gemacht. 

30 % aller E-Commerce Marken verkaufen bereits Produkte über Facebook; Instagram hat in 2020 den Shop-Button eingeführt, mit dem User direkt aus der App einkaufen können – und viele große Fashion und Beauty Marken wie Sephora und GAP nutzen VR für sogenannte Try it on-Features. (statista)

Parallel zu diesen Tech-Trends ist das Thema Nachhaltigkeit für die Fashion- und Beautybranche immer wichtiger geworden. Der Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit hat sich zwar eher lautlos entwickelt, dafür aber eine umso größere Wirkung entfaltet. Suchen nach „veganem Leder” und „upcycled fashion” stiegen in den letzten sechs Monaten um 69 % bzw. 42 % an (yieldify), was Marken, die organische Baumwolle, Recyclingmaterialien und Slow Fashion anpreisen, zu enormen Wachstum verholfen hat. In der Beauty-Branche dreht sich dagegen alles um waterless beauty und blue beauty: Die zielen darauf ab, den Wasserverbrauch im Produktionsprozess zu verringern und so die Weltmeere zu schützen (UWP).

Erfolg durch Nachhaltigkeit: Wer schafft das bereits?

Vor allem Marken, die diese Trends schnell aufgegriffen und entsprechend reagiert haben, konnten daraus Kapital schlagen. Die Leggings von Girlfriend’s Collective bestehen beispielsweise aus recycelten Plastikflaschen und sind mittlerweile sehr beliebt. Patagonia wiederum, Hersteller für Outdoormode und bekannt für sein Recyclingprogramm und den Einsatz von erneuerbaren Materialien, erfreut sich eines konstanten jährlichen Wachstums von 13 % (yieldify).

Marken, die es schaffen, Hightech-Lösungen mit geringer Auswirkung auf die Umwelt zu kombinieren, werden den Weg in die Zukunft von Fashion und Beauty bahnen. Der Einkauf hat sich durch die COVID-19-Pandemie und die dadurch bedingte Schließung von Ladengeschäften in Richtung Onlineshopping verschoben. Dass die Kunden die Produkte nicht selbst anfassen und sehen können, bedeutet daher erst einmal ein erhöhtes Retourenaufkommen; das sorgt dafür, dass mehr Lieferwagen auf den Straßen unterwegs sind und mehr Produkte letztendlich auf der Mülldeponie landen. Führende Onlinehändler konnten die Umweltauswirkungen von Retouren jedoch reduzieren – durch Click & Collect Services und Try-before-you-buy Aktionen.

Letztere haben etwa Amazon Prime Wardrobe, Stitch Fix und Nordstrom kürzlich gestartet, während Fast Fashion Brands wie Zara und H&M in Software investieren, um die Kunden mit genaueren Informationen zu Passform und Größe zu versorgen.

Welche Auswirkungen hat Nachhaltigkeit auf den Fashion und Beauty E-Commerce?

Für Einzelhändler aus der Fashion- und Beautybranche ist die steigenden Nachfrage nach Technologien und Nachhaltigkeit eine Herausforderung. 49 % der Shopper geben an, dass sie eine Same-day-delivery eher davon überzeugt, online zu shoppen (sparksales) – 51 % der Onlinehändler bieten diese auch schon an; 65 % der Händler wiederum, die diese noch nicht anbieten, planen eine Einführung innerhalb der nächsten zwei Jahre (invesp).

Natürlich wollen Kunden ihren Einkauf so schnell und bequem wie möglich erhalten; einer Umfrage zufolge möchte die Hälfte der Befragten aber auch bei Händlern einkaufen, die nachhaltige Versandoptionen anbieten (drapers). Für einige Onlinehändler kann es sich durchaus langfristig lohnen, einen langsameren, dafür aber nachhaltigeren Versand anzubieten – die Auffassung davon, was einen "guten" Versandservice ausmacht, könnte sich dadurch von möglichst schnellem Versand hin zu einem verändern, der vor allem gut für den Planeten ist.

Mehr Lieferungen, weniger Lieferwagen: Das Dilemma mit der Nachhaltigkeit im E-Commerce

Die stetige Nachfrage der Kunden nach mehr Nachhaltigkeit erfordert innovative Lösungen – und viele große Brands schaffen es bereits, umweltbewusster zu werden, ohne an Qualität einzubüßen. So stellt Burberry, Modehändler im Luxussegment, seine Verpackungen mittlerweile aus recycelten Kaffeebechern her, was 29 Tonnen Plastik einspart (cropper). Dennoch bewahrt sich die Marke den Luxustouch, der so gut zu den beliebten Unboxing-Videos auf diversen Social Media Kanälen passt.

Die Frage, die sich Fashion- und Beautyhändler also stellen müssen, lautet: Wie kann man einen schnellen Versand mit möglichst geringer Auswirkung auf die Umwelt anbieten? Eine wichtige Rolle kommt dabei der Anzahl der Lieferwagen zu, die benötigt werden, um die steigende Zahl der Onlinebestellungen zu bedienen. Einer Studie zufolge könnte die wöchentliche Zahl der Transporter auf den Straßen Großbritanniens von 170.000 auf nur 4.600 reduziert werden, wenn sich die Käufer für Click & Collect statt für die Haustürzustellung entscheiden würden.

Zur Bekämpfung dieses Problems passen viele Brands ihre Versandstrategien entsprechend an und bieten flexiblere Click & Collect Services an. Mit Hilfe von QR-Codes und automatisierten Lagersystemen hat Zara erfolgreich einen Pop-up Collection Point in einem Shoppingcenter in London erprobt; Walmarts Pickup Towers wiederum erhalten eine Benachrichtigung, wenn ein Kunde auf dem Weg ist – so wird sichergestellt, dass die Waren innerhalb von 45 Sekunden abholbereit sind (RetailCustomerExperience).

Da nicht jeder Kunde die Möglichkeit hat, sein Paket an einer Sammelstelle abzuholen, investieren Logistikanbieter verstärkt in E-Autos, um ihren CO2-Fußabdruck zu kompensieren. DPD hat erst kürzlich versprochen, seine Flotte elektronischer Fahrzeuge zu verdreifachen. Das Unternehmen hat außerdem einen neuen Service namens „Predict and Follow my Parcel” eingeführt: Damit können Kunden Ort und Zeit der Zustellung verändern, noch während das Paket unterwegs ist. Das verringert die Zahl erfolgloser Zustellungen und verhindert unnötiges Hin- und Herfahren (edelivery). Der Online Fast Fashion Gigant ASOS wiederum hat in 2020 herausgefunden, dass sich durch die Implementierung einer Zeitfenster-Belieferung und die Nutzung von elektronischen Fahrzeugen rund 3 Tonnen CO2 einsparen lassen – im Vergleich zu Dieselfahrzeugen mit demselben Fahrtweg (TheEcoBahn).

Die Zukunft ist...

Nicht nur die Kundennachfrage, sondern auch Regierungen und lokale Behörden erhöhen den Druck, um die Anzahl der Transportfahrzeuge zu verringern. So hat die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, Amazon und andere Logistikanbieter öffentlich attackiert und für Staus und Luftverschmutzung verantwortlich gemacht. Die EU untersucht außerdem die Monopolstellung Amazons wie auch den Umwelteinfluss von dessen Lieferungen. E-Commerce Unternehmen, die Amazons Stellung angreifen möchten, sollten daher auf nachhaltigen Versand setzen – das könnte der entscheidende Faktor werden, um Kunden zu gewinnen. Und gerade in den Branchen Fashion und Beauty ist ein Engagement für den Umweltschutz sehr vorteilhaft.

Es gibt nicht die eine Lösung, um E-Commerce nachhaltiger zu machen. Onlinehändler haben allerdings die Möglichkeit, umweltbewussten Kunden, spannende und ethisch-bewusste Services anzubieten – von nachhaltig produzierter Verpackung bis zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks jedes einzelnen Paketes.


Asendias Engagement für einen CO2- neutralen E-Commerce

Asendia ist ein globaler Versanddienstleister, der mit vielen lokalen Anbietern zusammenarbeitet. Dadurch können wir Einzelhändlern im E-Commerce eine End-to-end-Logistik anbieten, die sowohl effizient als auch umweltfreundlich ist. Ab Januar 2022 machen wir einen großen Schritt nach vorne, indem wir 100 % aller CO2-Emissionen, die durch unseren internationalen Transport verursacht werden – einschließlich Emissionen unserer Partner – ausgleichen.

Wir arbeiten weiter hart dafür, unsere Nachhaltigkeitsziele für jeden einzelnen Schritt der Wertschöpfungskette zu erreichen – von der Verpackung bis zur letzten Meile. Zudem unterstützen wir Einzelhändler aus dem Fashion und Beauty E-Commerce dabei, Lösungen zu implementieren, die sowohl der Umwelt als auch ihrer Bilanz zugute kommen. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie der Konkurrenz mit umweltbewussten E-Commerce Lösungen voraus sein können, dann kontaktieren Sie Asendia noch heute!

 

Sustainability & e-commerce infographic What does sustainable e-commerce look like in 2022 (7)

 

Verwandte News und Insights 

19 April, 2024
Vatertag in Deutschland: Wie können Sie den Feiertag für Ihr Geschäft…

Der Vatertag spielt im E-Commerce-Kalender nicht die größte Rolle, bietet Onlinehändlern jedoch eine hervorragende Gelegenheit, Umsätze zu…

17 April, 2024
E-Commerce-Umsätze in Deutschland brechen ein – jetzt international…

Kostenloses Webinar von Asendia Germany am 25. April 2024 – Anmeldung ab sofort möglich

12 April, 2024
So passen Sie Ihren Onlineshop an den französischen Markt an

Jeder Markt ist einzigartig, auch der französische. International agierende Onlinehändler, die das Potenzial des französischen E-Commerce…