Die beliebtesten Zahlungsmethoden im Onlinehandel – Ländervergleich

17 Mai, 2023

Die Auswahl an Zahlungsoptionen, die ein Onlineshop bereitstellt, hat einen erheblichen Einfluss auf die Kaufentscheidung der Kunden. Als internationaler Onlinehändler sollten Sie daher unbedingt die Wünsche Ihrer Zielgruppe kennen.

 

Die Anzahl an mobilen Zahlungen stieg 2021 um 49 % an und wird bis 2025 voraussichtlich auf 53 % steigen, so Basant Singh von ACI im RetailX Global Ecommerce Report 2022. Händler müssen wachsam sein und sollten ihre Zahlungsoptionen ständig an neue Entwicklungen in der Zahlungsverkehrswelt anpassen.

Die Zufriedenheit der Kunden steht für Unternehmen im Einzelhandel – egal ob Onlineshop oder Ladengeschäft - an erster Stelle. Onlinehändler sollten sich daher nach den Bedürfnissen ihrer Kunden richten und den Onlineshoppern genau jene Zahlungsoptionen zur Verfügung stellen, die diese am liebsten nutzen.

Da viele Kunden beim Onlineeinkauf erwarten, ihre liebste Bezahlmethode auswählen zu können, sollten Händler eine Vielzahl an Zahlungsmöglichkeiten anbieten. Wenn Sie international verkaufen, ist es besonders wichtig, flexibel zu sein und über eine breite Auswahl an Zahlungsoptionen zu verfügen. Indem sich Ihr Onlineshop den Gewohnheiten Ihrer Kunden im Zielland anpasst und rechtzeitig auf neue Trends reagiert, kann sich Ihr Unternehmen einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen.

Insbesondere bei Mobilkäufen erleichtert das einfache, schnelle Ausfüllen der Zahlungsinformationen den Checkout-Prozess erheblich. Eine bequeme Nutzererfahrung ist besonders dann gegeben, wenn Ihre Kunden das Formular automatisiert ausfüllen lassen oder anstelle der Angabe ihrer Kontoinformationen unkompliziert per E-Wallet bezahlen können.

Bequemlichkeit beim Onlineeinkauf kann für eine hohe Kundenzufriedenheit sorgen und einen positiven Effekt auf den Umsatz Ihres Unternehmens haben. Daher ist es wichtig, dass Ihren Kunden beim Einkauf in Ihrem Onlineshop ihre gewohnten Zahlungsmethoden zur Verfügung gestellt werden.

 

Spielt die Auswahl an Zahlungsoptionen für den Erfolg eines Onlineshops eine so wichtige Rolle?

Ja! Knapp 70 % der Website-Besucher brechen ihren Onlineeinkauf frühzeitig ab und lassen ihren gefüllten Warenkorb zurück. Im Rahmen einer 2022 durchgeführten Studie des Baymard Instituts in den USA gaben 18 % der Onlineshopper als Grund für einen solchen Kaufabbruch an, sie hätten der Website nicht ihre Kreditkarten-Informationen anvertrauen wollen.

17 % der Befragten nennen einen komplizierten Checkout-Prozess als Ursache für den Abbruch des Kaufprozesses. Eine zu geringe Auswahl an Zahlungsoptionen stellt für knapp jeden zehnten Konsumenten einen Grund für den Kaufabbruch dar. Durch die Bereitstellung verschiedener, zuverlässiger Zahlungsmethoden können also eine Menge Kaufabbrüche vermieden werden.

 

Die weltweit beliebteste Zahlungsmethode: E-Wallets

Die global am meisten genutzten Zahlungsmethoden im E-Commerce 2021 waren Statista zufolge E-Wallets sowie die Zahlung per Debit- oder Kreditkarte. E-Wallets stellten dabei die beliebteste Zahlungsmethode dar und wurden für etwa die Hälfte aller Transaktionen genutzt. Besonders in Asien ist die Online-Bezahlmethode sehr verbreitet und beliebt. Am seltensten in Gebrauch sind E-Wallets bislang in Südamerika.

Bei einem E-Wallet, auch Digital Wallet oder Mobile Wallet genannt, handelt es sich um eine virtuelle Geldbörse, die Zahlungsinformationen des Nutzers wie zum Beispiel hinterlegte Kreditkarten speichert. Je nach Anbieter kann ein E-Wallet zusätzlich auch digitale Gutscheine, Coupons und Eintrittskarten speichern und verwalten.

Die digitale Geldbörse kann entweder mit Geld aufgeladen werden (Prepaid-Wallet) oder bucht den Betrag beim Zahlungsvorgang direkt von dem hinterlegten Referenzkonto ab. E-Wallets ermöglichen nicht nur eine unkomplizierte Bezahlung beim Onlineshopping, sondern bieten meist auch eine kontaktlose Zahlungsmöglichkeit per Smartphone, Tablet oder Smartwatch bei Einkäufen im Ladengeschäft. Beispiele für bekannte E-Wallets sind Apple Pay, Google Wallet, PayPal sowie die chinesischen Onlinebezahlsysteme Alipay und WeChat Pay.

Die Bezahlung per E-Wallet beim Onlineeinkauf ist meist schneller und einfacher als eine Überweisung. Dadurch können der Checkout-Prozess beschleunigt und Kaufabbrüche vermieden werden. Die Bereitstellung einer mobilen Zahlungsoption kann also die Conversion-Rate erhöhen. Zudem erleichtert die Zahlung per E-Wallet die Bearbeitung von Abonnement- und Ratenzahlungen.

Ein weiterer Vorteil von Digital Wallets ist, dass der Nutzer jederzeit Zugang zu seinen Konto- und Zahlungsinformationen hat. Konsumenten können so genaue Informationen über das persönliche Einkaufsverhalten jederzeit einsehen und nachvollziehen.
Auch in Bezug auf Sicherheit sind E-Wallets gegenüber der Zahlung per Debit- oder Kreditkarte im Vorteil. Die Daten des Kunden sind im E-Wallet durch Tokenisierung geschützt. Beim Zahlungsvorgang werden also keine Kontoinformationen weitergegeben. Auch auf Hacker-Angriffe kann schnell reagiert werden.

Kreditkarten oder Bargeld können leicht gestohlen werden. E-Wallets hingegen sind in der Regel durch einen Fingerabdruck oder Gesichtserkennung gesichert.

Ein Nachteil von E-Wallets im E-Commerce ist, dass der Onlinehändler ein eigenes Konto beim E-Wallet-Anbieter eröffnen muss. Dies bedeutet mehr Aufwand für Sie, wenn Sie die mobile Bezahlmethode in Ihren Onlineshop integrieren möchten.

Wichtig ist, dass Sie bei der Implementierung von Zahlungsoptionen in Ihrem Onlineshop darauf achten, genau jene E-Wallets anzubieten, die in Ihrem Zielland am meisten genutzt werden. Im Folgenden sind einige Länder mit ihrem jeweils beliebtesten Digital Wallet aufgelistet. Die Informationen stammen von Statista.

  • Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien, USA, Brasilien: PayPal
  • Kanada, Großbritannien, Frankreich, Australien: Apple Pay
  • China: Alipay
  • Spanien: Bizum
  • Niederlande: iDEAL
  • Polen: Blik
  • Schweden: Swish
  • Dänemark, Finnland: MobilePay
  • Mexiko: Mercado Pago

 

Die beliebteste Zahlungsmethode – Ländervergleich

Im RetailX Global Ecommerce Report 2022 und dem RetailX Europe Ecommerce Region Report 2022 finden Sie eine Vielzahl an Informationen über den Onlinehandel auf der ganzen Welt sowie die Nachfrage und Besonderheiten der Konsumenten in den verschiedensten Ländern. Im Folgenden werden interessante Fakten über die Nachfrager und ihre beliebtesten Zahlungsmethoden vorgestellt. Werfen Sie gern einen Blick in einen unserer Reports, um noch mehr über Ihre Kunden weltweit zu erfahren!

Deutschland – Die deutsche Wirtschaft ist die größte in der europäischen Union. Im Jahr 2022 tätigten 8 von 10 Internetnutzern Onlinekäufe.

Mit einem Marktanteil von 28 % ist die Banküberweisung die beliebteste Bezahlmethode der Deutschen im E-Commerce. An zweiter Stelle folgen E-Wallets mit einem Marktanteil von 23 %. Die Zahlung per Kreditkarte macht 19 % der Transaktionen bei Onlinekäufen aus.

Schweiz – Auch in der Schweiz ist die beliebteste Zahlungsoption beim Onlineshopping die per Banküberweisung (56 %). Ein Viertel der Transaktionen wird zudem per Debit- oder Kreditkarte getätigt. Lediglich 16 % der Zahlungen erfolgen über E-Wallets. 
Einen umfassenden Einblick in den Schweizer E-Commerce-Markt erhalten Sie in unserem RetailX Switzerland Ecommerce Country Report 2022.

Frankreich – 93 % der französischen Bevölkerung hatten 2021 Zugang zum Internet. Onlineshopping betrieben etwa drei Viertel der Internetnutzer.
Das beliebteste Zahlungsmittel der französischen Onlineshopper ist mit Abstand die Bezahlung per Debit- oder Kreditkarte (54 % Marktanteil). E-Wallets machen 19 % der Transaktionen aus. Den dritten Platz der beliebtesten Zahlungsoptionen in Frankreich mit einem Marktanteil von 8 % belegen die Zahlung per Banküberweisung und elektronische Rechnungen.

Österreich – Die zwei beliebtesten Online-Bezahlmethoden in Österreich sind die Zahlung per Bankkarte (34 %) und Überweisung (32 %). 15 % der Transaktionen im Onlinehandel erfolgen über E-Wallets.
Unser deutschsprachiges Nachbarland ist eine der am höchsten entwickelten Volkswirtschaften der Europäischen Union. Der Anteil von crossborder-Onlinekäufen am Gesamtumsatz im österreichischen E-Commerce betrug im vergangenen Jahr 19 %.

China – Mit einem Jahresumsatz von 1,412 Billionen US-Dollar im Jahr 2022 ist die Volksrepublik China die weltweite Nummer eins im E-Commerce. Besonders beliebt ist hier das mobile Onlineshopping. 80 % der chinesischen Konsumenten bevorzugen den Onlinekauf per Smartphone gegenüber dem Einkauf über den Desktop.
Aufgrund der hohen Anzahl an mobilen Onlinekäufen erfolgt nach Angaben von GlobalData ein großer Anteil der Transaktionen (72 %) über mobile Bezahlmethoden und digitale Wallets. Die beliebtesten E-Wallets sind Alibabas Alipay und WeChat Pay von Tencent. Apple Pay und PayPal sind ebenfalls verfügbar, werden jedoch von den lokalen Anbietern in den Schatten gestellt. Neben der Zahlung per E-Wallet werden 14 % der Transaktionen im Onlinehandel per Kreditkarte getätigt, 11 % per Banküberweisung.

USA – Der zweitgrößte E-Commerce-Markt nach China sind die USA. 74 % der Internetnutzer tätigen hier Onlinekäufe. Im Durchschnitt gaben die US-amerikanischen Onlineshopper 2022 3.700 US-Dollar beim Onlineshopping aus. Der Onlineeinkauf über den Computer ist dabei etwas beliebter (53 %) als mobile Käufe (47 %).
Die beliebteste digitale Transaktionsmethode in den USA ist die Zahlung per Bankkarte (37 %). E-Wallets nehmen an Popularität zu und machen aktuell 24 % der Online-Transaktionen aus. 13 % der US-amerikanischen Onlineshopper bevorzugen die Zahlung per Lastschrift.

Indien – Der E-Commerce-Markt in Indien wächst und wird Prognosen zufolge bald die Größe des E-Commerce-Marktes in den USA übersteigen. Grund dafür ist die Generation Z, die in dem südasiatischen Staat die am stärksten vertretene und wachsende Bevölkerungsgruppe darstellt.
Bereits 52 % der indischen Internetnutzer tätigten 2022 Onlinekäufe – dieser Wert liegt über dem globalen sowie asiatischen Durchschnittswert. Digitale Zahlungsmethoden erfreuen sich wachsender Beliebtheit und sollen bis 2025 mehr als 70 % des gesamten Zahlungsvolumens in Indien ausmachen.

Kanada – Die beliebteste Zahlungsoption im E-Commerce in Kanada ist die Zahlung per Bankkarte (52 %). E-Wallets erfahren hier mit einem Marktanteil von 23 % eine ähnliche Beliebtheit wie in den USA. 8 % der Onlinezahlungen werden über Banküberweisungen getätigt.
Die meistbesuchten Onlineshops der kanadischen Verbraucher sind Händler aus den USA. Zwei Drittel der Kanadier präferieren das Onlineshopping per Desktop gegenüber dem mobilen Shopping.

Australien – Ebenso wie in Kanada ist in Australien der Onlineeinkauf über den Desktop nach wie vor beliebt. Immerhin 42 % nutzen jedoch mobile Endgeräte für die Bestellung im Onlineshop.
Die beliebteste Zahlungsmethode in Australien ist nach Angaben der International Trade Administration die Zahlung über PayPal (48,8 %). Knapp 40 % der Onlinezahlungen erfolgen per Debit- oder Kreditkarte. Vergleichsweise selten (6,7 %) wird von der „Buy now, pay later“ (BNPL) - Option Gebrauch gemacht. Diese stellt jedoch das aktuell am schnellsten wachsende Zahlungssegment in Australien dar.

 

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