Das sind die beliebtesten Onlineshops in Europa

08 Dezember, 2023

Welche Onlineshops erfreuen sich in Europa der größten Beliebtheit? Und in welchen Ländern kaufen die Verbraucher gerne crossborder ein? Hier erhalten Sie einen Überblick über die Top Onlineshops in den wichtigsten europäischen Märkten.

Jedes Land hat seine Eigenheiten – das spiegelt sich auch im europäischen E-Commerce und in den Kaufgewohnheiten der Konsumenten wider. Eins ist jedoch in den meisten Ländern gleich: Wer ein bestimmtes Produkt kaufen möchte, schätzt zunehmend die Bequemlichkeit des Onlineshoppings und die Möglichkeiten, bei Händlern im Ausland womöglich attraktivere Konditionen zu erhalten als in einheimischen Onlineshops.

In diesem Asendia Insights Blogbeitrag geben wir Ihnen eine Übersicht über die beliebtesten Onlineshops in Europa; zudem werfen wir einen Blick auf den europäischen Crossborder E-Commerce und zeigen auf, welche Shops und Marktplätze die meisten grenzüberschreitenden Käufer anziehen und in welchen Ländern die Verbraucher besonders gerne crossborder shoppen.

 

DACH-Region

Wenig überraschend führt amazon.de die Liste der Top B2C-Onlineshops und -plattformen nach Nettoumsatz im Jahr 2022 in Deutschland an, wie eine Studie des EHI Retail Institute zeigt. Der Generalist dürfte unter anderem von seinem riesigen Sortiment und seinem hauseigenen Fulfillment profitieren, was es Händlern erleichtert, ihre Waren auf der Plattform anzubieten. Dahinter folgen mit einigem Abstand otto.de, zalando.de, mediamarkt.de und apple.com. Bei den reinen Marktplätzen liegt ebay.de noch vor otto.de, aber wiederum weit hinter amazon.de.

In Österreich sieht das Bild ähnlich aus: Auch hier führt amazon.de (Amazon hat keinen dedizierten Shop für Österreich) die Liste mit großem Abstand an (Statista). Mit Zalando, Media Markt und IKEA folgen weitere Schwergewichte des E-Commerce. In den Top Ten finden sich mit Universal und XXLLutz immerhin auch zwei einheimische Marken. In einer Umfrage zu den beliebtesten Onlineshops in Österreich waren die Ergebnisse beinahe deckungsgleich – lediglich Shop-Apotheke.at taucht hier im Vergleich zum Umsatzranking neu auf (Byte).

Bei unseren Schweizer Nachbarn zeichnet sich ein anderes Bild ab, was vor allem damit zusammenhängt, dass der Internetriese Amazon keinen eigenen Schweizer Onlineshop betreibt. Schweizer Kunden bestellen daher im Zweifel beim deutschen, französischen oder italienischen Ableger oder direkt bei einheimischen Unternehmen, die sich in Abwesenheit Amazons auf dem Schweizer Markt etabliert haben. Die Liste der umsatzstärksten Onlineshops in der Schweiz führen zalando.ch, digitech.ch und galaxus.ch an. Erst auf Platz 4 landet amazon.de.

Wie Sie die Möglichkeiten des Schweizer E-Commerce am besten nutzen können, erfahren Sie übrigens in unserem Blog Die Schweiz: eine Fülle an E-Commerce Möglichkeiten erwartet Sie.

 

Frankreich, Niederlande & Belgien

In einer Umfrage unter französischen Konsumenten lag Amazon mit 69 % auf der Beliebtheitsskala weit vorne (Statista Consumer Insights). Auf den Plätzen folgen cdiscount.com, fnac.com und aliexpress.com. Diese Beliebtheitswerte decken sich allerdings kaum mit den Ergebnissen nach Nettoumsatz: Zwar dominiert auch hier amazon.fr das Ranking, allerdings folgen dahinter Onlineshops wie shein.com, veepee.fr und auchan.fr (ecommercedb). Einheimische Shops scheinen also gute Zahlen zu schreiben, bei den Franzosen aber dennoch nicht allzu beliebt zu sein. Wie Sie den französischen E-Commerce meistern können, erfahren Sie in unserem E-Commerce Report Frankreich 2023.

In den Niederlanden landet Amazon nur auf dem fünften Platz; das Ranking der umsatzstärksten Onlineshops führt bol.com vor coolblue.nl, ah.nl und jumbo.com an (ecommercedb). Auffällig hier: Die Top 3 der Onlineshops erwirtschaften fast ein Drittel des Gesamtumsatzes der Top 100.

Auch in Belgien scheinen Bol und Coolblue sehr beliebt zu sein, führen sie doch die Liste der umsatzstärksten belgischen Onlineshops in 2022 an (ecommercedb). Auf den Plätzen zwei bis fünf rangieren Zalando, Apple und Shein. Die Top 5 in Belgien besteht demnach ausschließlich aus Anbietern von Fashion und Elektronik.

 

GB & Irland

Zu den umsatzstärksten Onlineshops in Großbritannien gehören neben Platzhirsch amazon.co.uk vor allem Sainsbury’s, Tesco, Asda und Argos (Statista, ecommercedb). Hier fällt auf, dass gleich mehrere große Supermarktketten zu den Top 10 gehören. Dort befindet sich mit Apple neben Amazon nur ein ausländischer Händler – der überwiegende Umsatz entfällt also auf einheimische, britische Onlineshops.

Ganz ähnlich sieht das Bild beim Nachbarn Irland aus: Neben Amazon bilden Tesco, Apple, Argos und Currys die Top 5. Geht es nach Unique Visitors, sind in Irland zudem donedeal.ie (Autos), adverts.ie (Marktplatz) und ticketmaster.ie (Konzertkarten) weit vorne (Similarweb).

 

Südeuropa

In Spanien schafft es mit Carrefour ein großer Einzelhändler auf den fünften Platz der beliebtesten Onlineshops. Das Ranking wird von amazon.es vor escorteingles.es, shein.com und apple.com angeführt. Fashion und Elektronik werden also auch in Spanien stark nachgefragt. Was Sie noch alles über die spanischen Verbraucher wissen müssen, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag über den spanischen E-Commerce.

Zu den beliebtesten E-Commerce Websites in Italien gehören laut ecommerceitalia neben amazon.it auch Subito, eBay und booking.com. Das Ranking bezieht sich allerdings auf die Unique Visitors; geht es nach Umsatz, dominieren auch hier Amazon, Shein, Apple und Zalando. Auf Platz 5 reiht sich mit unieuro.it immerhin ein einheimischer Händler ein (ecommercedb).

Auf dem portugiesischen Onlinemarkt kann mit continente.pt ein portugiesischer Einzelhändler in die Phalanx der großen Player (Shein, Amazon, Apple, Zara) vorstoßen. Amazon ist hier lediglich über seine spanische Seite zu erreichen, was erklären könnte, warum es sich hinter Shein mit Platz 2 begnügen muss (ecommercedb).

Der E-Commerce in Griechenland scheint etwas diverser zu sein; so vereinen die Top 3 mit 16,1 % des Gesamtumsatzes der Top 100 vergleichsweise wenig Marktmacht in sich. Amazon ist in Griechenland erst gar nicht vertreten, die Liste wird von shein.com, public.gr und plaisio.gr angeführt. Zara und H&M komplettieren die Top 5 (ecommercedb).

 

Nordics

Der schwedische E-Commerce wurde jahrelang von einheimischen Marken geprägt; so war noch im Jahr 2019 Zalando die einzige nicht-schwedische Marke in den Top 6 (ecommercenews). Mit ica.se, apotea.se, H&M und elgiganten.se besteht die Top 4 auch 2023 immer noch aus schwedischen Onlineshops; komplettiert wird die Top 5 von apple.com (ecommercedb). Bei den Schweden scheinen also schwedischsprachige Websites recht beliebt zu sein.

Neben Schweden ist Dänemark der größte und wichtigste E-Commerce-Markt in Nordeuropa. Der Elektronikhändler Elgiganten nimmt auch hier einen hohen Platz im Ranking ein. Mit Zalando, Shein und H&M dominieren in Dänemark allerdings Fashionmarken (ecommercedb).

Ähnlich wie in Schweden durchbricht auch in Norwegen lediglich Apple die Phalanx einheimischer Onlineshops. komplett.no, elkjop.no und der Online-Supermarkt oda.com führen die Liste der beliebtesten Onlineshops in Norwegen an (ecommercedb).

 

Polen & Tschechien

Elektronik und Fashion sind auch bei den polnischen Verbrauchern sehr beliebt. Mit mediaexpert.pl, euro.com.pl, zalando.pl sowie apple.com kommen vier der fünf umsatzstärksten Onlineshops in Polen aus diesen beiden Branchen (ecommercedb). Mit doz.pl komplettiert ein Unternehmen aus dem Bereich Health & Beauty die Liste.

In Tschechien gehört mit Alza ein Unternehmen aus dem Bereich Elektronik und Spielwaren zu den beliebtesten Onlineshops, gefolgt von Rohlik, einem Händler für E-Grocery. Die Liste komplettieren mall.cz, datart.cz und notino.cz (ecommercedb). Die Top 5 besteht demnach ausschließlich aus tschechischen Händlern, was nahelegt, dass es ausländische Marken - womöglich auch aufgrund der Sprachbarriere - in Tschechien nicht so leicht haben.

 

Crossborder E-Commerce in Europa

Einer Studie von Cross-Border Commerce Europe zufolge ergeben sich für den grenzüberschreitenden Handel in Europa zwei Rankings: Zum einen wurde untersucht, welche Bevölkerung besonders gerne im Ausland online einkauft; zum anderen wurden die Länder mit den besten bzw. erfolgreichsten grenzüberschreitenden Webshops gelistet.

Aus Verbrauchersicht schneiden deutsche Onlineshops und Marktplätze demnach am besten ab, vor Schweden, den Niederlanden und Frankreich. Großbritannien wurde europaweit nur auf Rang 15 eingestuft, was auch mit dem Brexit und dem damit verbundenen Rückgang grenzüberschreitender Shopper zu tun haben dürfte.

Am kauffreudigsten auf europäischem Online-Terrain bewegen sich die Shopper aus Luxemburg. Die Verbraucher aus dem kleinen Großherzogtum führen das Ranking der Länder an, die am liebsten crossborder in Europa einkaufen. Die Begründung liegt auf der Hand: Das Land ist recht wohlhabend und verfügt daher über eine vergleichsweise kaufkräftige Bevölkerung; andererseits gibt es aufgrund der geringen Größe des Landes nur wenige einheimische Händler – die Luxemburger schauen sich online also im Ausland nach ihren Wunschprodukten um. Auf den weiteren Plätzen folgen Iren, Österreicher und Schweden.

Betrachtet man die erfolgreichsten Crossborder Onlineshops in Europa, so liegen laut der fünften Ausgabe des TOP 500 Cross-Border Retail Europe Shops aus Schweden und Deutschland vorne. Besonders hervor stechen beim grenzüberschreitenden Verkauf IKEA, die Schwarz Gruppe (Lidl), Zalando und H&M.

 

Fazit

In den großen und wichtigen Märkten liegen Marktplätze und große, oft internationale Brands vornemeistens thront Amazon über allen Konkurrenten. Das bedeutet jedoch auch, dass kleinere, expansionswillige Händler die Plattform als Einstieg in neue Märkte begreifen können. Scheint der jeweilige Markt für den Internetriesen hingegen nicht groß oder attraktiv genug, ergeben sich Chancen für andere Händler, die Wünsche der Shopper mit ihren Produkten zu erfüllen.

Gerade die Verbraucher in kleineren Ländern schauen sich außerdem online vermehrt im europäischen Ausland um, um ihr Wunschprodukt zu finden. Das liegt einerseits daran, dass die heimischen Marken diese Nachfrage nicht immer bedienen können, andererseits aber auch an der zunehmenden Bereitschaft europäischer Onlineshops, sich für ein grenzüberschreitendes Publikum zu öffnen und auch Konsumenten aus anderen Ländern anzuziehen.

 

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