Was es bei der Gründung eines Onlineshops zu beachten gibt

07 März, 2024
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Um Ihr digitales Geschäftsmodell im E-Commerce zu etablieren, sollten Sie frühzeitig wissen, was auf Sie zukommt und welche Aspekte für die Gründung eines Onlineshops wichtig sind.

Der Traum vom eigenen Onlineshop treibt viele E-Commerce-Neulinge an. Damit der eigene Webshop aber auch ein Erfolg wird und der Start in die Selbstständigkeit gelingt, sollten Gründer einige Dinge berücksichtigen.

In diesem Asendia Insights Blogbeitrag beleuchten wir die einzelnen Aspekte, die es bei der Gründung eines Onlineshops zu beachten gibt und geben wertvolle Hinweise zu Formalitäten, technischen Aspekten, Marketing und mehr.

 

Konzept & Finanzierung

Vor der Eröffnung des Onlineshops steht zunächst ein tragfähiges Konzept, mit dem Sie sicherstellen, dass Ihre Geschäftsidee erfolgversprechend ist und von der Bank finanziert wird. Dazu sollten Sie eine detaillierte Konkurrenz-und Marktanalyse aufstellen, in der Sie die Wettbewerber und die Besonderheiten des Markts betrachten. Außerdem sollten Sie sich genaue Gedanken über folgende Punkte machen und diese ausführlich darlegen:

  • Ihre Qualifikationen als Gründer
  • die genaue Geschäftsidee
  • Ihre Zielgruppe
  • das bevorzugte Vertriebsmodell
  • geplante Marketingmaßnahmen (Generierung von Traffic, Werbung, Social Media
  • die Rechtsform des Unternehmens
  • Ihr Preismodell (im Vergleich zur Konkurrenz)
  • die Einnahmen, mit denen Sie rechnen
  • benötigte Investitionen & Gründungskosten
  • laufende Kosten
  • weitere Ressourcen (personell, materiell, etc.)

 

Formalitäten

Klären Sie im Zuge der Planung Ihres Onlineshops unbedingt alle rechtlichen Aspekte und Formalitäten, die mit der Eröffnung zusammenhängen.

Gewerbeanmeldung
Beantragen Sie beim zuständigen Amt einen Gewerbeschein. Dafür müssen Sie neben Ihrem Personalausweis gegebenenfalls verschiedene Dokumente wie ein Gesundheitszeugnis (wenn Sie mit Lebensmitteln handeln möchten), ein polizeiliches Führungszeugnis oder einen Auszug aus dem Handelsregister (falls Ihr Unternehmen dort eingetragen ist) vorlegen.

Impressum
Ihr Webshop benötigt ein Impressum, das von allen Unterseiten aus erreichbar ist und für den Nutzer leicht zu finden sein sollte. Am besten integrieren Sie es in den Footer. Welche Pflichtangaben das Impressum beinhalten sollte, regelt § 5 des TMG (Telemediengesetz). Danach verpflichten sich alle „geschäftsmäßigen Online-Dienste“ dazu, ein Impressum zu führen. Ein Fachanwalt hilft Ihnen dabei, das Impressum Ihres Onlineshops rechtssicher zu gestalten.

Datenschutzerklärung
Um die Bestellungen Ihrer Kunden künftig problemlos abwickeln zu können, müssen Sie zwangsläufig personenbezogene Daten verarbeiten. Sie müssen daher in einer Datenschutzerklärung darlegen, welche Daten Sie erheben und wofür Sie sie verwenden.

§ 13 TMG sowie Artikel 13 und 14 der DSGVO legen den Umfang der Informationspflichten im Rahmen des Datenschutzes fest. Wie auch beim Impressum sollten Sie sich am besten juristische Hilfe bei der Erstellung einer rechtssicheren Datenschutzerklärung holen.

AGB
Sie sind nicht dazu verpflichtet, Allgemeine Geschäftsbedingungen aufzustellen. Es kann aber durchaus nützlich sein, da Sie die Vertragsbedingungen auf diese Weise innerhalb der gesetzlich festgelegten Grenzen zu Ihrem Vorteil modifizieren und Pflichtangaben (beispielsweise Lieferzeiten) darin aufnehmen können.

Button-Lösung
Für den Shopper muss unmissverständlich klar sein, dass er beim Checkout einen Kauf tätigt und sich damit zu einer Zahlung verpflichtet. Die entsprechende Schaltfläche (Button) muss daher klar und eindeutig beschriftet sein – beispielsweise mit dem Text „Jetzt kostenpflichtig bestellen“.

Sonstige Angaben
Verschiedene Gesetze wie etwa das Wettbewerbsrecht sehen vor, dass Onlineshops bestimmte Informationen zur Verfügung stellen müssen:

  • Produktbeschreibungen
  • Endpreise (Preis + Umsatzsteuer + sonstige Preisbestandteile)
  • Belehrung zum Widerrufsrecht
  • Name, Anschrift und Rechtsform des Händlers
  • Liefer- und Zahlungsbedingungen
  • Hinweis auf die Möglichkeit einer außergerichtlichen Streitbeilegung
    (Direktlink auf die entsprechende Online-Plattform der EU)
  • Speicherung des Vertragstextes

Markenname/Domain
Prüfen Sie frühzeitig, ob der gewünschte Name Ihrer Marke verfügbar ist; möchten Sie vermeiden, dass andere Ihre Idee kopieren, sollten Sie die Marke beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) bzw. beim Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) sowie bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) anmelden.

Sie können neben Wortmarken auch Ihr Corporate Design und Ihr Logo schützen lassen. In der Regel ist der Markenschutz zehn Jahre lang gültig.

Im Zuge dessen sollten Sie auch direkt überprüfen, ob die passende Domain verfügbar ist und diese registrieren.

Umsatzsteuer-ID
Möchten Sie ins Ausland verkaufen, benötigen Sie eine Umsatzsteuer-ID, die Sie beim zuständigen Finanzamt beantragen können.

 

Die technischen Grundlagen Ihres Webshops

Wie möchten Sie Ihren Onlineshop technisch umsetzen? Sie können Ihren Webshop von einem Dienstleister programmieren lassen oder auf ein Baukasten-Shopsystem zurückzugreifen. Darüber hinaus können Sie natürlich auch über einen Marktplatz verkaufen und beispielsweise als reiner Amazon Seller auftreten – wir gehen an dieser Stelle aber davon aus, dass Sie einen eigenen Webshop betreiben möchten und Plattformen wie Amazon und eBay lediglich als weiteren Verkaufskanal betrachten.

Vor- und Nachteile eines Shop-Baukastens

  • günstige All-in-on-Lösung
  • leicht zu bedienen
  • schnell umsetzbar
  • geringe Investitionskosten
  • Funktionsumfang kleinerüberschaubare Individualisierung (Design)
Vor- und Nachteile einer professionellen Shopsoftware
  • hohe Kosten
  • größerer Umfang, mehr Features
  • laufende Kosten durch Pflege/Wartung
  • evtl. Programmierkenntnisse nötig
  • individuell anpassbar
  • Shop wächst mit dem Unternehmen und den eigenen Ansprüchen mit

Ein vorgefertigter Baukasten-Shop dürfte für Neueinsteiger in den meisten Fällen die bessere Variante sein, da er schlicht günstiger und sein Funktionsumfang in der Regel ausreichend ist. Allerdings bietet er nur überschaubare Möglichkeiten zur Individualisierung und könnte - entsprechendes Wachstum vorausgesetzt - im Laufe der Zeit an seine Grenzen stoßen.

Eine On-Premise-Lösung dagegen ist von Anfang an mit mehr Aufwand und höheren Kosten verbunden. Dafür bietet sie aber auch deutlich mehr Freiheiten, den Onlineshop nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten; zudem haben Sie in der Regel mehr Möglichkeiten, was die Anbindung an andere Systeme (Warenwirtschaft, Payment) angeht.

 

Webshop-Design: The trend is your friend

Das Design Ihres Onlineshops dreht sich nicht nur um Optik, sondern auch um Innovation, Usability und Nachhaltigkeit. Mittlerweile spielt das Kundenerlebnis eine entscheidende Rolle beim Design einer Website.

Farbgebung
Mit Farben und Farbverläufen sorgen Sie für einen frischen Webauftritt und klare Linien. Wichtig ist hier allerdings: Die Farben sollten zu Ihrem Corporate Design passen.

Mobile First
Das hängt natürlich von Ihrer Zielgruppe ab, aber normalerweise wollen Sie Ihren Onlineshop zunehmend auf mobile Nutzer zuschneiden und das Design somit für mobile Endgeräte optimieren.

Barrierefreiheit
Sorgen Sie dafür, dass Ihre Website inklusiv ist und auch von Menschen mit kognitiven Einschränkungen problemlos genutzt werden kann. Um das umzusetzen, helfen die Richtlinien der WCAG: Das ist eine Art Standard, der dabei helfen soll, Webangebote für Menschen mit Behinderung zugänglicher zu machen.

Einsatz von KI
Hierzu zählt etwa die Implementierung eines Chatbots auf der Website, um Kunden bei Fragen unkompliziert weiterhelfen zu können.

Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit lässt sich auch auf technischer Ebene schon beim Design Ihres Webshops umsetzen. Der Gedanke dahinter sieht vor, dass eine Webseite möglichst durchoptimiert ist, um serverseitig weniger Platz und damit auch weniger Energie zu benötigen. Dazu müssten etwa Bilder effizient komprimiert oder das Rechenzentrum möglichst grün sein.

Schriften einsetzen
Fonts lassen sich gut als Gestaltungselement verwenden, um etwas Frische in den Webauftritt zu bringen. Mit den sogenannten Variable Fonts werden Schriftbilder zudem dynamisch nutzerseitig angepasst, sind also responsiv und damit unabhängig vom Endgerät immer gestochen scharf.

 

Marketing: So sorgen Sie dafür, dass Ihr Onlineshop gefunden wird

Bereits vor der Gründung Ihres Onlineshops sollten Sie sich überlegen, welche Kanäle Sie bespielen möchten, um Aufmerksamkeit zu erregen und das Interesse potenzieller Kunden zu wecken. Ein besonders wichtiger Aspekt im Onlinemarketing ist das Suchmaschinenmarketing, etwa über Google Ads: Hier bezahlen Sie für prominent platzierte Suchergebnisse, die interessierten Shoppern direkt ins Auge fallen. Kurzfristig lässt sich mit Google Ads durchaus Erfolg erzielen und das Interesse für den neuen Onlineshop wecken; langfristig kann dieses Instrument jedoch teuer werden, sodass Sie auch daran arbeiten sollten, bei den organischen, also unbezahlten Suchergebnissen weiter vorne zu landen. Dafür müssen Sie an der sogenannten Suchmaschinenoptimierung (SEO) arbeiten. Am besten holen Sie sich zu Beginn professionelle Unterstützung, da es gerade für Neueinsteiger schwer sein dürfte, die Platzhirsche im Google-Ranking zu übertrumpfen. Eine stete SEO-Optimierung kann sich langfristig aber auszahlen; Sie sollten das Thema Suchmaschinenoptimierung also immer auf dem Schirm haben.

Vergessen Sie darüber hinaus nicht das Social Media Marketing. Die Sozialen Medien bieten Ihnen vielfältige Optionen, einen direkten Kontakt zu (potenziellen) Kunden herzustellen und mit Hilfe von Influencern oder Social Ads auch sehr spezielle Zielgruppen dezidiert anzusprechen. Bitten Sie Ihre Kunden zudem um Bewertungen und Rezensionen, um Social Proof aufzubauen; dazu sollten Sie beispielsweise schon frühzeitig bei der technischen Umsetzung Ihres Onlineshops einplanen, Kundenbewertungen einzubauen.

Weitere mögliche Marketingkanäle für Ihren Onlineshop sind:
  • E-Mail-Marketing (Bestandskunden)
  • Display Ads (Banner, Videos, etc. auf anderen Webseiten)
  • Affiliate-Marketing
  • Offlinewerbung (Flyer, Plakate, Print, Radio, TV)

Sonstiges

Welche Aspekte sollte Sie bei der Gründung eines Onlineshops sonst noch im Hinterkopf behalten? Hier sind einige weitere Punkte in Kurzform:

  • Buchhaltung und Steuern
  • Versicherungen
  • Kundenbetreuung
  • unverwechselbare URL
  • gute Produkttexte und -bilder

 

Versand: So kann Asendia Sie unterstützen

Der Fragestellung, wie Ihre Produkte nach erfolgreicher Gründung des Onlineshops zu Ihren Kunden gelangen, sollten Sie hohe Bedeutung zumessen, gilt es doch, vielfältige Kundenerwartungen zu erfüllen und dabei am besten noch möglichst nachhaltig zu agieren. Im Asendia Insights Blogbeitrag Welche Versandart ist die richtige für Ihr Unternehmen? gehen wir näher auf die gängigen Versandmethoden für Onlineshops ein.

Setzen Sie beim Thema Versand am besten auf einen erfahrenen und zuverlässigen Partner wie Asendia. Wir sind Ihr Experte für internationale E-Commerce- und Versandlösungen und unterstützen Sie mit unserem Know-how gerne dabei, neue Märkte zu erschließen und international zu wachsen. Profitieren Sie unter anderem von unserem weltweiten Logistiknetzwerk, intuitiven Retourenportalen und einer reibungslosen Zollabwicklung.

Kontaktieren Sie unsere Experten für eine umfassende Beratung!

 

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