E-Commerce Trends 2023 im Rückblick

11 Januar, 2024

KI, Nachhaltigkeit, Kundenerwartungen: Welche Trends haben das E-Commerce-Jahr 2023 geprägt? Und was erwartet Onlinehändler im kommenden Jahr?

In unserem letzten Jahresrückblick haben wir einige Trends besprochen, die das E-Commerce-Jahr 2023 prägen würden und die Onlinehändler auf dem Schirm haben sollten, um am Puls der Zeit zu bleiben. Nun ist das Jahr 2023 Geschichte – Zeit für einen Rückblick auf das vergangene Jahr und einen Ausblick auf 2024.

In diesem Asendia Insights Blogbeitrag gehen wir darauf ein, welche Trends bereits voll eingeschlagen sind und welche Entwicklungen womöglich noch etwas länger benötigen, bis sie eine prägende Rolle im E-Commerce einnehmen.

 

Statistiken zum E-Commerce-Jahr 2023

Laut Handelsverband HDE lagen die E-Commerce-Umsätze 2023 in Deutschland mit 84,5 Mrd. € etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Da noch keine verlässlichen Zahlen zum Weihnachtsgeschäft vorliegen, ist diese Zahl allerdings eher als Prognose zu verstehen und dient hauptsächlich dem Vergleich mit den zurückliegenden Jahren. Zu den beliebtesten Kategorien gehörten auch 2023 wieder Mode und Schuhe (Statista).

Ähnlich sieht es in den USA aus: Auch hier standen Schuhe und Kleidung ganz oben auf den Einkaufslisten der Onlineshopper (Statista). Die reinen E-Commerce-Umsätze werden auf etwa 1,14 Bio. $ geschätzt, was eine Steigung von 9,3 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet (insiderintelligence).

Zu den wachstumsstärksten Märkten weltweit gehören vor allem Länder in Lateinamerika und Asien: Die Philippinen und Indien verzeichneten ein Wachstum von über 20 %, Mexiko und Argentinien lagen 2023 bei knapp 15 % (Statista).

 

Nachhaltigkeit & ReCommerce

Nachhaltigkeit ist bereits seit Jahren ein Trend im E-Commerce; immer mehr Verbraucher erwarten grüne Lösungen, während Händler sich damit auseinandersetzen müssen, neben Versand und Retouren auch andere Geschäftsbereiche wie die IT möglichst nachhaltig zu gestalten. Zwei Trends sind dabei im Jahr 2023 besonders aufgefallen:

Nachhaltige Verpackungen
Einer Studie von McKinsey zufolge stehen nachhaltige Verpackungen seit letztem Jahr im besonderen Fokus von Onlinehändlern. Immer mehr Kunden verlangen nach wiederverwendbarer oder wenigstens recycelbarer Verpackung; auch Füllmaterial und Klebeband stehen auf dem Prüfstand.

ReCommerce
Vor allem in der Modebranche wird Secondhand immer beliebter. Der Onlinehandel mit nachhaltigen Fashionartikeln nimmt seit einiger Zeit Fahrt auf, laut Global Consumer Insights Survey der PwC kauft jeder zweite Deutsche online gebrauchte Kleidung (bei der Gen Z sogar zwei Drittel). Die Verbraucher erhalten dadurch unter anderem Zugang zu Luxusartikeln, die sich sonst nicht würden leisten können; Unternehmen wiederum können mit ReCommerce-Ansätzen ihren Nachhaltigkeitszielen näher kommen. Da dieser Trend gerade erst Fahrt aufgenommen hat, dürfte er sich auch in diesem Jahr fortsetzen.

 

Buy now, pay later

Der größte Trend im Bereich Payment war im Jahr 2023 sicherlich das vermehrte Aufkommen von Buy now, pay later (BNPL). Vor allem Millennials und Gen Z scheinen Möglichkeit zu schätzen, ihr Wunschprodukt auch dann bestellen zu können, wenn sie gerade etwas knapp bei Kasse sind (globenewswire). Das Phänomen scheint sich weltweit gleichermaßen auszubreiten; so haben gleich mehrere große E-Commerce-Player im Jahr 2023 bekannt gegeben, künftig mit einem BNPL-Anbieter zusammenzuarbeiten. Hier sind etwa IKEA und Afterpay, Walmart Canada und Klarna oder AliExpress und Splitit zu nennen.

In diesem Jahr dürften sich weitere Marken diesem Trend anschließen und die Möglichkeit nutzen, ihren Kunden eine bequeme und flexible Zahlungsmethode zu bieten, die ihre Einkaufserfahrung signifikant verbessern kann – was sich wiederum positiv auf die Loyalität der Kunden auswirkt.

46 % der BNPL-Käufe in Deutschland entfallen übrigens auf den Bereich Fashion. Im Vergleich zu 2022 ist der Anteil von BNPL-Zahlungen im Jahr 2023 um 8 % gestiegen (ecommercemagazin).

 

Sonstiges

M-Commerce
Mobiles Shopping nimmt mit 2,2 Bio $ weltweit einen Anteil von 60 % am gesamten E-Commerce-Volumen ein (Statista). Damit wächst die Bedeutung des M-Commerce in den letzten Jahren langsam, aber stetig an. User nutzen ihr Smartphone vermehrt zum Shoppen, verwenden es aber auch zur schnellen Suche auf der Couch oder zum Preisvergleich, um womöglich später in Ruhe am Laptop weiterzuschauen; denn noch ist der Traffic höher als der Umsatzanteil. So entstanden im ersten Quartal 2023 74 % des weltweiten Traffics (Onlineshops) über mobile Endgeräte (Statista).

Social Commerce
Die Social-Media-Plattform TikTok bietet mit TikTok Shop eine Shoppingoption an, die 2024 auch in Deutschland starten könnte. Noch liegt TikTok im Ranking der besten Social Commerce Experience mit lediglich 8 % hinter Facebook, Instagram und Co. (Statista). Es ist aber davon auszugehen, dass die Betreiber das große Potenzial weiter ausschöpfen und daher auch die Nutzererfahrung verbessern wollen.

Besonders beliebt war Social Commerce im Jahr 2023 übrigens in Thailand und Kolumbien: Dort lag der Anteil der Social-Commerce-Nutzer unter allen Onlineshoppern bei satten 91 %. Im globalen Westen nimmt Social Commerce in der Gesamtbetrachtung zwar noch nicht den großen Stellenwert ein, den es in Asien und Lateinamerika hat – schaut man allerdings genauer hin, lässt sich feststellen, dass es sich bei jüngeren Generationen durchaus großer Beliebtheit erfreut. So kaufen in Großbritannien 70 % der Millennials und 78 % der Gen Z über Social-Media-Kanäle ein (fisglobal). Es scheinen also auch demografische Aspekte dafür verantwortlich zu sein, warum der Anteil des Social Commerce an E-Commerce-Volumen in manchen Ländern signifikant höher ist: Dort ist die Bevölkerung im Schnitt einfach deutlich jünger.

Augmented Reality & KI
AR war einer der spannendsten Trends in 2023 und wird auch in diesem Jahr eine große Rolle im E-Commerce spielen. Warum? Mit Hilfe von Augmented Reality lässt sich die Einkaufserfahrung der Onlineshopper signifikant verbessern – sei es die virtuelle Anprobe von Kleidungsstücken oder die 3D-Darstellung von Möbeln im Wohnzimmer des Kunden. Das kann zu schnelleren Kaufentscheidungen und mehr Vertrautheit führen, da dem Shopper durch die AR-Unterstützung ein großes Stück Unsicherheit genommen wird. Dass diese Form der Shoppingerfahrung bei den verschiedenen Generationen durchaus gefragt ist, zeigt eine weltweite Erhebung von Statista.

KI dagegen kann Shoppern wie Händlern dabei helfen, die Einkaufserfahrung zu optimieren. So sind laut einer Statista-Umfrage aus dem letzten Jahr 46 % der Befragten der Meinung, mit Hilfe von KI bessere Deals finden zu können, während die Hälfte davon ausgeht, dass Preisvergleiche mit KI besser funktionieren. Aus Händlersicht sprechen vor allem “messbare” Produktivitätssteigerungen für den Einsatz von KI; zwei Drittel der befragten US-Führungskräfte gaben in einer Umfrage an, ihr Budget für KI im Jahr 2024 erhöhen zu wollen (onlinemarktplatz).

 

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