Asendia Insights

Zwischen Veganismus und Nachhaltigkeit: Die wichtigsten Tipps für Onlinehändler

Geschrieben von Asendia | Oct 2, 2025 10:01:44 AM

Ein veganer Lebensstil wird immer verbreiteter und stellt Onlinehändler vor die Herausforderung, die speziellen Erwartungen vegan lebender Kunden zu erfüllen – denn ein Fokus auf Nachhaltigkeit allein reicht hier nicht.

Ob vegane Mode, vegane Kosmetik oder natürlich vegane Lebensmittel: Wer einen pflanzlichen Lebensstil ohne tierische Produkte und Inhaltsstoffe bevorzugt, kauft häufig online ein – denn der stationäre Einzelhandel vor Ort hat oft nicht die beste Auswahl. Als Onlinehändler bietet es sich an – die passenden Produkte vorausgesetzt –, diese Zielgruppe gezielt anzusprechen und das vorhandene Marktpotenzial zu nutzen. Doch worauf gilt es hier zu achten?

In diesem Asendia Insights Blogbeitrag erhältst du wertvolle Tipps für den Verkauf an vegane Kunden und alle Themen, die rund um Veganismus und Nachhaltigkeit im E-Commerce für dich wichtig sind.

 

Zahlen, Daten & Fakten zum Veganismus im E-Commerce

Laut einer Umfrage leben etwa 1,3 Millionen Deutsche vegan, davon vier Fünftel Frauen, mehr als 70 % mit hohem Bildungsabschluss und knapp zwei Drittel zwischen 20 und 39 Jahren alt. Die typische Veganerin ist also eine junge (angehende) Akademikerin. Hauptgründe für die vegane Lebensweise sind neben Neugier vor allem Tierwohl und Umweltbewusstsein. Innerhalb von Europa liegt Deutschland damit im Durchschnitt, vegane Vorreiter sind vor allem die Nordics und Großbritannien, während im Süden weniger Veganer zu finden sind.

Schaut man sich die einzelnen Segmente an, so fällt auf, dass vor allem der Markt für vegane Kosmetika stark gewachsen ist. Legt man das aktuelle Wachstum zugrunde, wird er auf ein weltweites Volumen von etwa 29 Mrd. USD im Jahr 2031 geschätzt – vor allem in Nordamerika ist die Nachfrage nach veganen Kosmetika stark. In Europa macht das Marktvolumen etwa 2,2 Mrd. USD aus. Bei veganer Mode fällt dagegen sofort auf, dass Schuhe hier die wichtigste Rolle spielen: Mehr als 41 % des globalen veganen Fashionmarktes entfallen auf vegane Schuhe. Insgesamt ist der Markt für vegane Fashion bereits deutlich ausgereifter als der für vegane Kosmetika, was der Nachfrage und den Wachstumschancen in beiden Märkten aber keinen Abbruch tut.

 

Wie kannst du Veganer am besten ansprechen?

Veganer bilden eine recht heterogene Zielgruppe; so eint sie zwar das Interesse an einem veganen Lebensstil, doch sind die Gründe dafür verschieden und die Ausprägungen unterschiedlich stark. Manch einer ernährt sich zwar vegan, macht aber bei Kleidung und Kosmetik eine Ausnahme, andere achten dagegen auch bei Pullover und Hautcreme darauf, dass sie keine tierischen Inhaltsstoffe enthalten.

Trotzdem haben diese Menschen etwas gemeinsam: Sie interessieren sich potenziell für deine Produkte – wie also funktioniert die Ansprache an diese Kunden am besten? Gute Herangehensweisen und Marketing-Kanäle sind etwa:

  • Influencer Marketing
  • Social Media
  • Positive Assoziationen
  • Transparenz
  • Authentische Gründerstory
  • Social Proof (Kundenbewertungen)
  • Community-Gedanke

Gerade kleinere Influencer können eine eng definierte Zielgruppe ansprechen und das Thema Veganismus authentisch transportieren, da sie sich oft selbst dafür begeistern und mit Herzblut bei der Sache sind. Suche bei Instagram, TikTok oder YouTube einen Kanal mit entsprechender Thematik und sprich mit dem Creator über eine Zusammenarbeit. So erreichst du genau die potenziellen Kunden, die sich für deine Produkte interessieren.

Soziale Netzwerke eignen sich im Übrigen auch sehr gut dafür, Storytelling zu betreiben und etwa deine Gründerstory zu erzählen. Authentizität und Transparenz kommen immer gut an und hier ganz besonders! Vegan lebende Menschen dürften eher kritisch eingestellt sein und auch Verpackungen und Lieferketten hinterfragen – sei darauf vorbereitet und kombiniere deine veganen Produkte im Idealfall gleich mit nachhaltigen Verpackungen und Transparenz in der Lieferkette. Zudem eignet sich Social Media auch sehr gut dafür, eine Community aufzubauen und die Kunden mit kleinen Incentives dazu zu bringen, deine Produkte weiterzuempfehlen – social proof ist schließlich nie verkehrt.

Achte darauf, deine Storys, Produkte und damit auch deine Marke positiv zu besetzen. Veganismus wird gerne mit Verzicht assoziiert; möchtest du aber auch Leute überzeugen, die noch unentschlossen sind, gilt es, das Thema positiv darzustellen und vegane Produkte als Alternative oder Wahlmöglichkeit zu verkaufen. Denn auch wenn du davon überzeugt bist, dass die Welt ein besserer Ort wäre, würden sich alle Menschen vegan ernähren, so wird dennoch niemand gerne belehrt. Versuche, deine Kunden mit Positivität für dich zu gewinnen.

 

Veganismus & Nachhaltigkeit

Wer vegan lebt, lebt auch nachhaltig – oder? Streng genommen sind das zwei verschiedene Themen, die aber gar nicht so weit voneinander entfernt sind. Normalerweise kannst du davon ausgehen, dass sich deine vegane Kundschaft auch für Nachhaltigkeit interessiert und von den Marken, bei denen sie einkauft, entsprechende Initiativen zu den Themen Umwelt, Soziales und Governance erwartet. Das mag nicht auf alle deine Shopper zutreffen, zumindest aber mal auf einen so großen Teil, dass du darauf vorbereitet sein solltest. Ein Beispiel dafür sind Zertifikate und Gütesiegel, die dir und deinen Produkten Vertrauenswürdigkeit und Engagement bescheinigen. Diese Symbole dienen als wertvolle Trust-Signale für deine Kunden und als Beweis dafür, dass die Produkte beispielsweise ökologisch und fair produziert sind.

 

Aktionstage: So machst du Kunden auf dich aufmerksam

Am 1. November ist Weltvegantag – die perfekte Gelegenheit für dich, auf das Thema Veganismus im Allgemeinen und deinen Shop im speziellen aufmerksam zu machen. 
Zudem könntest du dich am Veganuary beteiligen, einem Aktionsmonat, bei dem sogar schon große Einzelhändler wie Aldi und Rewe mitgemacht haben – bei den Kunden ist also für eine gewisse Aufmerksamkeit gesorgt, die du für dich und deinen Shop nutzen kannst.

Hier bietet es sich natürlich an, mit Rabatten und Aktionen zu werben und deinen Webshop vielleicht sogar speziell herzurichten, um den Weltvegantag bzw. den Veganuary mit deinen Kunden zu feiern. Denke aber daran, frühzeitig darauf aufmerksam zu machen, deine Social-Media-Kanäle entsprechend zu bespielen (Storys, Rezepte, Aktionen), Newsletter zu versenden und darauf vorbereitet zu sein, ein erhöhtes Bestellvolumen händeln zu können.