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Diese 10 E-Commerce Trends für 2022 sollten Sie kennen

Geschrieben von Asendia | Jan 14, 2022 1:42:30 PM

Das vergangene Jahr hat wieder einige spannende Entwicklungen für die weiterhin wachsende E-Commerce Branche mit sich gebracht: Übernahmen, technologische Verbesserungen, Anpassungen an die Auswirkungen der Pandemie und auch neue Trends, die von den Verbrauchern angestoßen wurden. All diese Dinge machen eine Vorhersage der künftigen Entwicklungen in der Branche nicht unbedingt einfacher – daher hat Asendia 10 E-Commerce Trends für Sie zusammengestellt, von denen wir glauben, dass sie 2022 nachhaltig beeinflussen werden. Hier erfahren Sie, worauf Sie und Ihr Business sich einstellen sollten.

Diese 10 E-commerce-Trends für 2022 sollten Sie kennen

  1. Inbound-Wachstum im Asien-Pazifik-Raum
  2. Social Commerce ist im Kommen
  3. Fokus auf Omnichannel-Strategien
  4. Spracherkennung im E-Commerce
  5. Weiteres Marktplatzwachstum
  6. Flexible Out-of-Home-Zustellung auf der letzten Meile
  7. Q-Commerce boomt
  8. Unterbrechungen der Lieferkette
  9. Papierlose digitale Retouren
  10. Verbraucher als Treiber für mehr Nachhaltigkeit

 

1. Inbound-Wachstum im Asien-Pazifik-Raum

Wie Sie vielleicht wissen, hat Asendia Niederlassungen und Kunden überall in der APAC-Region – doch selbst wir waren von den hohen Wachstumsvorhersagen für den E-Commerce in dieser Region überrascht. Die Zahlen lassen sich einerseits mit der hohen Konsumnachfrage in Ländern wie Singapur, Thailand, Vietnam, Indonesien, Australien und Neuseeland erklären, andererseits aber auch mit internationalem Bedarf von Firmen aus Europa und den USA.

Hier einige wichtige Zahlen zu 2022:

  • Das Wachstum asiatischer Märkte liegt im Schnitt bei 20 % (im Vergleich: in Europa im Schnitt unter 10 %).
  • China ist der weltweit größte E-Commerce Markt. Andere Länder in Südostasien holen aber auf und könnten bis 2015 schon auf Platz 4 liegen.
  • Der asiatische E-Commerce wird hauptsächlich von einigen wenigen lokalen Marktplätzen wie Alibaba, Lazada, TMall oder Shopee dominiert. Sie machen 80 % der Umsätze aus (Marktplätze in Europa: 50 %).
  • Erst vor wenigen Jahren hat Singapur den Rekord für die meisten Crossborder-Onlinekäufe aufgestellt (73 % von 3,5 Mio. Onlineshoppern kauften grenzüberschreitend ein). 60 % der Singapurer shoppen mindestens einmal im Monat online.
  • In Vietnam hat die E-Commerce Branche in 2020 einen Wert von 7 Mrd. $ erreicht, bei einem Wertzuwachs von 46 %. Bis 2025 gehen Experten von einer jährlichen Wachstumsrate von 34 % aus, womit der Wert dann bei 29 Mrd. $ läge.
  • Ende 2020 war der australische E-Commerce etwa 26,145 Mrd. $ wert. Bis 2024 wird diese Zahl voraussichtlich auf 37,359 Mrd. $ ansteigen.
  • In Neuseeland ist der Wettbewerb im E-Commerce immer noch recht klein, was das Land zu einem attraktiven Ziel für den Markteintritt macht. Man geht davon aus, dass im Jahr 2026 80 % aller Neuseeländer ihre Einkäufe online erledigen.

Sprechen Sie mit unseren Experten über Ihr Business im Asien-Pazifik-Raum (auf Englisch)

 

2. Social Commerce ist im Kommen

Der neue Trend im Onlineshopping ist Social Commerce – eine mögliche Goldgrube für E-Commerce-Businesses weltweit. Diese Unterart des E-Commerce umfasst alle Schritte des Onlinekaufs – nur dass eine Social Media Plattform zwischengeschaltet ist. Dank hoher Konsumausgaben über Kanäle wie Instagram, TikTok, Snapchat und WeChat ist Social Commerce zur wachstumsstärksten Branche im Einzelhandel avanciert; in Südostasien und den USA hat insbesondere das Livestream Shopping dazu beigetragen.

In unserem jüngsten Insights LIVE Event haben wir vorgestellt, wie Asien zum Treiber vieler spannender E-Commerce-Trends und einer sich rasch verändernden E-Commerce-Landschaft wurde. Zusammen mit Co-Host Lionel Berthe, Asendias Head of Asia-Pacific, haben wir außerdem einen Blick auf Nachhaltigkeit in Asien geworfen: Das Thema wird regelrecht zum Mainstream und verändert das Kaufverhalten der asiatischen Verbraucher – und sogar auch die Art und Weise, wie sie Social Commerce annehmen.

Im Oktober 2021 haben WPP und Snap Inc. eine neue globale E-Commerce-Kooperation angekündigt, um Snapchat mit Augmented Reality zu verknüpfen. Einer Studie im Auftrag von Snapchat zufolge gaben 94% der Befragten an, Augmented Reality im Jahr 2022 in gleichem oder größerem Maße nutzen zu wollen wie bisher. David Roter, Snaps Vice President of Global Agency Partnerships, gibt an, dass mehr als 200 Millionen Snapchat User täglich AR-Funktionen nutzen. Retail Dive, 2021

Wir gehen davon aus, dass in 2022 Businesses auf der ganzen Welt Social Commerce als Vertriebsansatz nutzen werden – vor allem europäische Unternehmen. Wie diese Verkaufsplattform wachsen wird, hängt vor allem von neuen Trends und Technologien ab; wir freuen uns schon darauf, Ihnen in 2022 mehr zu diesem Thema präsentieren zu können.

Laden Sie sich unsere Checkliste für den Erfolg im internationalen Social Commerce aus dem Insights LIVE Event unter folgendem Link herunter:

 

3. Fokus auf Omnichannel-Strategien

Da jeder Verbraucher offline und online unterschiedliche Plattformen zum Shoppen nutzt und sich diese hinsichtlich Standort, Alter und Sprache unterscheiden, ist es sinnvoll, mit einem Omnichannel-Konzept all diese Sales Channels zu bündeln. Nutzen Sie die verschiedenen Kanäle wie Soziale Plattformen, Email, In-Store, Suchmaschinen und Marktplätze und führen Sie den Traffic zurück auf ihre Website – so bieten Sie Ihren Kunden einen reibungslosen Service.

Daten von Google zufolge sorgen Omnichannel-Konzepte dafür, dass die Zahl der In-Store-Visits um 80 % steigt. Es ist also davon auszugehen, dass in 2022 immer mehr Unternehmen Omnichannel-Sales vorantreiben werden. Eine Studie des Harvard Business Review mit 46.000 Shoppern zeigt auf, dass Omnichannel-Kunden mehr Geld ausgeben als Singlechannel-Kunden. „Kunden, die 4 oder mehr Channel genutzt haben, gaben im Schnitt 9 % mehr Geld im Laden aus als diejenigen, die nur einen einzigen Kanal genutzt haben.”

"In einer Welt, in der durchschnittlich 80 % der Konsumenten ihre Kaufentscheidung online treffen und Omnichannel-Kunden bis zu 70 % öfter shoppen als ihre Offline-only-Pendants, kann nicht genug hervorgehoben werden, wie stark der Onlinechannel Offline beeinflusst." McKinsey Apparel Omnichannel Survey, 2019

Ein Omnichannel-Konzept verbessert also nicht nur die Loyalität der Kunden, sie sorgt durch die stärkere Datenerhebung auch für eine extrem personalisierte Kundenerfahrung. Davon können beide Parteien nur profitieren: Die Verbraucher schätzen die Personalisierung, während die Unternehmen die persönlichen Touchpoints und Einkaufszeiten kennen und damit nutzen können. Sollte Ihr Unternehmen noch nicht auf Personalisierung setzen, dann ist 2022 das perfekte Jahr, um damit zu beginnen.

 

4. Voice technology for e-commerce searches and purchases

Smart Speaker wie Amazon Echo, Google Nest und der Apple Homepod sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Think with Google zufolge nutzen 72 % der Besitzer eines solchen Geräts die Spracherkennung im Alltag.

Diese Smart Speaker sind auch im E-Commerce bereits im Einsatz: Daten von SeedProd zeigen auf, dass 62 % der Smart-Speaker-Besitzer angeben, diesen bereits für einen Einkauf benutzt zu haben. Als Teil des Omnichannel-Konzeptes sollten sich Unternehmen also auch überlegen, eine Sprachsuche auf ihrer Website zu implementieren und sich zudem Gedanken darüber machen, wie eine Sprachsuche für die eigenen Produkte auf diesen Geräten durchgeführt wird. Laut Google nutzen 42 % der Europäer täglich die Sprachsuche; in den USA wiederum wird Voice Shopping in 2022 einen Wert von 40 Mrd. $ erreichen. Die britischen Analysten von Juniper Research wiederum erwarten, dass der Voice Commerce bis 2023 etwa 80 Mrd. $ jährlich umsetzen wird.

Im Zuge der technologischen Weiterentwicklung von Smart Speakern werden die Kunden irgendwann dazu in der Lage sein, eine Reihe verschiedener E-Commerce-Produkte durch die reine Sprachaktivierung einfach und komfortabel zu bestellen. Bei Lebensmitteln oder Einrichtungsgegenständen sowie Nachbestellungen und gespeicherten Suchen mag das kein Problem sein; für Etailer, die ihr Produkt in diesem Fall jedoch nicht visuell präsentieren können, kann das eine kleine Hürde darstellen. Für 2022 und darüber hinaus müssen sich Unternehmen also die Frage stellen, wie sich Smart Speaker und Sprachaktivierung erfolgreich nutzen lassen.

 

 

5. Weiteres Marktplatzwachstum

Die Pandemie hat bereits gezeigt, dass sie das Wachstum der Marktplätze deutlich beschleunigt hat. Das trifft insbesondere auf Lebensmittellieferungen zu: Supermärkte, Restaurants und Getränkehersteller schlagen aus der bequemen, kontaktlosen Haustürlieferung während COVID-19 Kapital.

In der E-Commerce Branche schlug die Übernahme von Topshop, Topman, Miss Selfridge und HIIT durch den Fashion-Marktplatz ASOS hohe Wellen im britischen Einzelhandel. Ein mutiger Schritt, der die Entwicklung des E-Commerce verdeutlichen soll – schließlich wurde angekündigt, dass die Ladengeschäfte schließen sollen und ASOS die Geschäfte dieser Marken ausschließlich online weiterführen möchte. Laut Business Insider war das Ganze Teil eines 364 Millionen US-Dollar Deals des “Onlinefashion Giganten”.

Eine weitere spannende Entwicklung hängt damit zusammen, dass immer mehr Leute Homeoffice machen, beurlaubt oder sogar entlassen wurden. Dadurch konnten Marktplätze für Vintageprodukte und handgefertigte Waren - wie Etsy - deutlich wachsen. The Motley Fool, 2021 zufolge erwartet Etsy ein jährliches Wachstum von etwa 10 %, auf einen Umsatz zwischen 660 und 690 Millionen US-Dollar. Aktive Verkäufer auf den Marktplätzen von Etsy konnten ihre Umsätze im dritten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr sogar verdoppeln.

Wie wir bereits im ersten Trend erwähnt haben, sind Marktplätze der Haupttreiber des asiatischen E-Commerce; lokale Marktplätze wie Alibaba, Lazada, Tmall oder Shopee machen 80 % der Umsätze aus; in Europa erreichen Marktplätze dagegen nur 50 %.

Was können wir in 2022 erwarten?

  • Amazon war lange Zeit der führende E-Commerce Marktplatz. Andere Plattformen zielen aber strategisch darauf ab, zu Amazon aufzuschließen. Google hat mit der Berufung von Bill Ready zum President of Commerce bereits strategische Veränderungen vorgenommen und plant laut CNet, Kunden durch eine Senkung der Provisionsgebühren von Amazon wegzulocken.
  • Wir können weitere Übernahmen und anhaltendes Wachstum von Marktplätzen wie ASOS, Next oder Zalando erwarten – Shopper mögen eine One-Stop-Shop-Kauferfahrung mit bequemen Retouren.
  • In Asien-Pazifik wird das Wachstum ebenfalls anhalten; Alibaba hat sich mit seiner südostasiatischen E-Commerce-Plattform Lazada das ambitionierte Ziel gesetzt, den Außenumsatz (GMV) auf 100 Mrd. $ zu verfünffachen. Global Times, 2021
  • Auf sozialen Marktplätzen wie Facebook Marketplace, Ricardo, Gumtree und TikTok wird es vermehrte Second-Hand- und Vintage-Sales geben, da die Verbraucher verstärkt auf Nachhaltigkeit achten und immer technikaffiner werden.
  • Unternehmen werden ihren Fokus auf D2C (Direct-to-Consumer) setzen, da viele Marktplätze wie Amazon, Wayfair und eBay entsprechende Tools für Brands bereitstellen – die perfekte Gelegenheit für kluge Köpfe, D2C-Beziehungen aufzubauen und den Marktanteil zu vergrößern. The Drum 2021

 

6. Flexible Out-of-Home-Zustellung auf der letzten Meile

In asiatischen Ländern bereits völlig normal, werden die Out-of-home (OOH) Paketstationen und Locker auch in Europa immer beliebter. PUDO (Pick-up, Drop-off), Amazon Locker, SwipBox, DHL, InPost und Posti betreiben alle mittlerweile solche geschlossenen Systeme. Der globale Markt für Paketstationen und Locker ist zur Zeit 500 Millionen US-Dollar wert. Für den Zeitraum von 2021 bis 2027 gehen Analysten von einem jährlichen Marktwachstum (CAGR) von 11,6 % aus. Taiwan News, 2021.

Europäische Hersteller dieser Locker - unter anderem in Dänemark und Großbritannien – konnten in 2021 expandieren. Laut Ecommerce News hat sich die Anzahl der Locker dank der Pandemie auf 10.000 verdreifacht, während sich die Anzahl der Kunden immerhin verdoppelt hat. Die Verbraucher schätzen nicht nur die Flexibilität einer OOH-Versandoption, sondern auch die Bequemlichkeit und Sicherheit, die sie mit dieser kontaktlosen Versandmethode verbinden.

Joeri Groenewoud, Business Development Director bei Asendia, gab vor Kurzem in einem Interview mit RetailX an, dass „die Popularität von PUDO – pick-up and dropoff – und OOH wohl weiterhin zunehmen wird, weil die Leute einfach die Flexibilität verschiedener Versandoptionen schätzen. Heutzutage ist es meist wichtiger, die versprochene Ware zu einem guten Preis zu versenden, als das Ganze möglichst schnell zu tun.” Mehrere auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnittene Versandoptionen zu haben, wird in 2022 ein wichtiger Trend sein.

 

7. Q-Commerce boomt

2022 könnte ein Boom für Quick Commerce werden – also der Art von Bestellung, die am selben Tag oder sogar innerhalb von wenigen Stunden ankommt. Q-Commerce ist bei Essen und Lebensmitteln bereits etabliert, dürfte aber auch für Fashion, Beauty und kleinere Elektrogeräte interessant sein; wir gehen hier von einer wachsenden Nachfrage aus.

Experten erwarten ein jährliches Wachstum von 17 % (CAGR) innerhalb der nächsten Dekade. Die Lieferung von Lebensmitteln und Essen dürften den Markt aber weiterhin mit einem Anteil von über 80 % dominieren. Der Q-Commerce Markt in Nahost und Nordafrika (MENA) wird bis zum Jahr 2030 voraussichtlich einen Wert von 47 Mrd. $ erreichen. Redseer, 2021

Wie die schnelle Lieferung mit den anfallenden Kosten und Nachhaltigkeitsmaßnahmen austariert wird, dürfte wohl einer der interessantesten E-Commerce Trends in den kommenden Jahren werden. Für die meisten Händler lässt sich ein schneller Versand am leichtesten erreichen, indem man auf schnelles End-to-end-Fulfillment wie "Fulfilled by Amazon" und "Fulfilled by eBay" zurückgreift. The Drum, 2021

 

8. Unterbrechungen der Lieferkette

Leider gibt es in dieser Trend-Aufzählung nicht nur Positives zu berichten. Da die COVID-19-Pandemie weiter anhält, wird es in der globalen Lieferkette laut Experten auch in diesem Jahr holprig zugehen. Wie das Food Institute berichtet, könnten recyceltes Plastik, Aluminium und Glasflaschen in 2022 knapp werden.

„Es gibt einfach nicht genug recyceltes Plastik, um unseren Verpflichtungen, aber auch denen unserer Partner sowie der gesamten Branche, nachzukommen.”, so Jack McAneny, Vice President of Global Sustainability bei Procter & Gamble, gegenüber Reuters, 2021.

Forbes hat jüngst einen Artikel veröffentlicht, in dem Sridhar Tayur, Professor of Operations Management an der Carnegie Mellon University’s Tepper School of Business, die 4 Ps der Lieferkettenkrise erläutert:

  • Produktverfügbarkeit: Vor allem Halbleiter und Produkte, die diese enthalten, werden nicht so leicht erhältlich sein.
  • Preis: Die Preise werden nicht so schnell fallen und bei manchen Rohmaterialien sogar weiter steigen. Unternehmen werden die anfallenden Kosten wohl zum Teil an ihre Kunden weitergeben. Die Inflation ist ebenfalls nicht vorübergehend und wird noch ein Weilchen anhalten. Eventuell müssen die Löhne steigen.”
  • Personen: Arbeitskräfte werden rar und immer schneller abgeworben. Der Mangel an Kräften mit MINT-Fähigkeiten wird weiterhin eine Rolle spielen.”
  • Politik: Politische Entscheidungen in Verbindung mit Amtszeiten, Inflation, internationaler Handelspolitik und Immigration (sowohl hochqualifiziert als auch mit niedriger Qualifikation) werden enormen Einfluss haben. Unternehmen sollten das aufmerksam beobachten und aktiv Lobbyarbeit betreiben, um Vorteile zu erlangen.”

Kurz gesagt: E-Commerce Brands sollten frühzeitig Warenlieferungen planen, um die Nachfrage bedienen und sich einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen zu können, sollten die Bestände knapp werden.

 

9. Papierlose digitale Retouren

Immer mehr E-Commerce-Brands haben in 2021 vereinfachte digitale Retouren angeboten. Die reduzieren den Papierkram und die Notwendigkeit, die Handschriften der Kunden entziffern zu müssen. Der gesamte Prozess dient nicht nur der Nachhaltigkeit, sondern bietet dem technikaffinen Kunden (der ja ohnehin bereits online bestellt hat) auch eine bequeme Retourenerfahrung.

Das Unternehmen ReBound Returns gibt in seinem Sustainability Impact Report an, dass seine Handelskunden allein in 2020 8790 Bäume gerettet hätten – durch den Verzicht auf Retourenscheine aus Papier in ihren Lieferungen. Schließfächer und Drop-Off-Points speziell für Retouren nehmen weltweit zu und bieten einmal mehr eine bequeme Retourenerfahrung. Oft sind diese in dicht besiedelten oder stark frequentierten Gegenden wie etwa Supermärkten zu finden. So kann der Kunden seine Retoure einfach kontaktlos beim Wocheneinkauf abgeben.

Der gesamte Retourenprozess kann für den Kunden recht umständlich sein; hier verschaffen Sie sich also einen Wettbewerbsvorteil, wenn Sie ihn so einfach wie möglich gestalten und eine reibungslose Customer Experience bieten.

 

 

10. Verbraucher als Treiber für mehr Nachhaltigkeit

70 % aller Verbraucher sind sich einig, dass Klimaschutz wichtiger ist denn je.. GlobalData Covid Survey, 2020

Im Zuge der UN-Klimakonferenz in Glasgow wurde klar, dass sich vor allem Regierungen und Unternehmen um mehr Nachhaltigkeit kümmern müssen. Die Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen wächst; allerdings trifft das auch auf internationale Produkte und schnellen Versand zu – hier ist also ein gewisser Spagat gefragt.

88 % der Shopper sind der Meinung, dass Händler zuviel Verpackungsmaterial in ihren Sendungen verwenden. ReBound Returns, 2021

Im RetailX-Webinar "Wie schaffen es Händler, den Einkauf nachhaltiger zu gestalten?" hat Asendias Chief Business Development Director Renaud Marlière über den Wunsch der Verbraucher nach nachhaltiger Verpackung gesprochen. „Ich glaube, dass all diese Fragen [von Kunden] in Bezug auf die Verpackung enorm wichtig sind und auch künftig immer wichtiger werden. Schließlich ist die Verpackung das erste, was sie sehen. Wir alle erhalten Sendungen, die aus großen Packungen bestehen, die sehr viel Luft enthalten. Das ist ein gutes Beispiel für Verbesserungspotenzial.”

Schauen Sie sich das Webseminar "How are retailers making shopping more sustainable?" hier an (nur in englischer Sprache verfügbar).

Ebenso wächst die Nachfrage nach nachhaltigen Versandmethoden auf der letzten Meile. Postanbieter, die E-Autos und Fahrräder einsetzen, haben in der Öffentlichkeit viel Lob dafür erhalten.

E-Commerce-Brands wie Zalando dagegen bieten ihren Kunden die Option an, den CO2-Ausstoß ihrer Sendung gegen einen kleinen Aufpreis zu kompensieren. Etsy wiederum kompensiert 100 % der CO2-Emissionen, die bei Versand und Verpackung jeder einzelnen Sendung anfallen. Zudem hat das Unternehmen das Ziel ausgegeben, seine Emissionen bis 2030 auf Netto-Null zu reduzieren.

 

Was können wir in 2022 erwarten?

  • Von Versandanbietern und E-Commerce Brands wird erwartet, dass sie ihre Co2-Emissionen kompensieren oder reduzieren. Immer mehr Kunden werden sich genau anschauen, welche Schritte Unternehmen für mehr Nachhaltigkeit unternehmen – und das Ergebnis könnte die Kaufentscheidung durchaus beeinflussen.
  • Shopper werden beim Checkout aktiv nach einer klimaneutralen, emissionsfreien oder einfach grünen Versandoption suchen. Dafür werden sie freiwillig etwas mehr zahlen.
  • Die Verpackung wird die Kaufentscheidung der Kunden ebenfalls beeinflussen. Unternehmen mit umweltfreundlicher Verpackung werden positiver wahrgenommen.
  • Die Auswirkungen von Retouren auf die Umwelt wird vielen Menschen bewusster werden – beispielsweise, dass ein Viertel aller Käufer zwischen 5 % und 15 % der online bestellten Waren retourniert (Shopify, 2021); 25 % aller Retouren enden außerdem auf der Deponie und nur 50 % landen beim Händler, um wiederverkauft zu werden. (ReBound Returns) Allein in den USA verursacht der Transport von Retouren übrigens über 15 Millionen Tonnen CO2 jährlich (Optoro, 2021).
  • Airlines werden ebenfalls Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit ergreifen und diese öffentlich kommunizieren. Das könnte unter anderem die Entwicklung effizienterer Flugzeuge und -pläne beinhalten sowie die Nutzung alternativer Treibstoffe und Initiativen zur Kompensation von CO2.

 

Laden Sie sich den Global E-Commerce Report 2021 von RetailX und Asendia herunter, um mehr über globale Trends ins 2022 zu erfahren.