Asendia Insights

Augmented Reality & Virtual Reality im E-Commerce

Geschrieben von Asendia | Jul 10, 2025 9:12:42 AM

AR und VR können einen gewöhnlichen Einkaufsbummel in ein spannendes Shopping-Abenteuer verwandeln. Hier erfahren Sie, was hinter den neuen interaktiven Technologien steckt und wie Onlinehändler sie nutzen können.

Möbel virtuell direkt im eigenen Wohnzimmer platzieren, Produkte 360 Grad von allen Seiten betrachten können, ohne vor Ort sein zu müssen oder die Wunschhaarfarbe auf das eigene virtuelle Ich übertragen: All das machen Virtual Reality und Augmented Reality möglich.

In diesem Asendia Insights Blogbeitrag geht es um den Einsatz von AR und VR im E-Commerce: Was genau versteht man darunter, wie beeinflussen die Technologien das Einkaufserlebnis und welche Aspekte sollten Onlinehändler vor dem Einsatz berücksichtigen?

 

Was sind VR und AR überhaupt?

Virtual Reality und Augmented Reality sind im Grunde erst einmal Technologien, die eine neue Nutzererfahrung schaffen. VR erzeugt eine virtuelle 360-Grad-Umgebung, in die der Betrachter eintauchen kann – beispielsweise mit einer VR-Brille, aber auch mithilfe eines virtuellen Showrooms. Dabei nimmt der Nutzer seine direkte Umwelt meist nicht mehr wahr, weil er Teil der neuen Umgebung wird, die er sehen, hören und spüren kann.

AR dagegen erfordert, dass der Nutzer seine Umgebung aktiv wahrnimmt, weil es nur dadurch funktioniert: indem es virtuelle Elemente in die echte Umgebung platziert. Denken Sie beispielsweise an das extrem erfolgreiche Pokémon GO – ein Paradebeispiel für Augmented Reality, das die Spielfiguren per App in die echte Welt setzt und zahlreiche Menschen immer noch begeistert.

Augmented Reality stellt also eine Erweiterung der Umwelt dar, Virtual Reality hingegen eher eine Art Ersatz.

 

Anwendungsbereiche im E-Commerce

Die Möglichkeiten, sowohl Virtual als auch Augmented Reality im Onlinehandel einzusetzen, werden immer vielfältiger. Gerade weil im E-Commerce die Möglichkeit fehlt, ein Produkt haptisch zu erleben und es in die Hand zu nehmen, können neue Technologien wie VR und AR den Kunden Erlebnisse bieten, die zumindest an die Einkaufserfahrung im Laden heranreichen – und teilweise sogar besser sind. Nehmen Sie als Beispiel die Modebranche: Möchte der Kunde ein Kleidungsstück anprobieren, muss er entweder in das nächste Geschäft seiner Wahl gehen, oder aber verschiedene Größen und Farben desselben Stücks bestellen, von denen er einen Großteil garantiert wieder retourniert. Mit VR und AR muss sich niemand bei unvorteilhaftem Licht und schlechter Luft in einer kleinen Umkleide umziehen, um sein potenzielles neues Lieblingsstück anzuprobieren. Stattdessen kann der Kunde das Kleidungsstück von allen Seiten bei bester Ausleuchtung betrachten und es seinem virtuellen Ich ganz ohne Störungen direkt anziehen. Das bietet ihm ein deutlich besseres Einkaufserlebnis und spart Ihnen wiederum die Kosten unnötiger Retouren.

Im Kosmetik- und Beauty-Sektor schlummern ebenfalls vielfältige Anwendungsbereiche. Ob das Testen von Make-up, um Farbe und Beschaffenheit auszuprobieren, oder die Analyse von Hauttypen: Technologie ermöglicht es Händlern, Kunden ein individuelles Shoppingerlebnis zu ermöglichen und die fehlende persönliche Beratung durch entsprechende Tools und den Einsatz von KI zu ersetzen. Wer wissen will, welcher Nagellack am besten zur Haarfarbe oder zum Kleid passt, kann das jetzt einfach per Augmented Reality herausfinden! Das reduziert Fehlkäufe und führt zu zufriedeneren Kunden.

Auch beim Thema Haus und Garten bieten VR und AR tolle Möglichkeiten: Wer sich nicht sicher ist, ob das gewünschte Möbelstück oder die schöne Pflanze in das eigene Heim passt, lädt einfach ein Foto hoch und platziert das Produkt mithilfe von Augmented Reality direkt im Bild. Wer das Möbelstück außerdem noch aufbauen muss, könnte ebenfalls durch AR wertvolle Hilfe erhalten: Anleitungen und Produktvorführungen lassen sich derart gestalten, dass die Produkte Schritt für Schritt virtuell zusammengebaut werden und sofort klar ist, welches Teil wohin gehört.

Virtuelle Showrooms bieten darüber hinaus Onlinehändlern aus allen Branchen die Option, ihre Produkte in 3D zu präsentieren und von den Kunden testen zu lassen.

 

Technische Aspekte

Um Technologien wie VR und AR verwenden zu können, müssen einige technische Hürden überwunden werden. Das kann sowohl zeitaufwändig als auch teuer werden – je nachdem, wie die technische Integration am Ende aussehen soll.

Folgende Aspekte sollten Sie im Blick haben:

  • Flüssige Datenübertragung auch bei großen Datenmengen (Latenz)
  • Leistungsstarke Hardware erforderlich
  • Entwicklung einer eigenen App oder Lizenzierung
  • Berücksichtigung der Akkulaufzeit von Mobilgeräten

Visuelle Anwendungen benötigen leistungsstarke Hardware, um ruckelfrei funktionieren zu können; zudem müssen viele Daten verarbeitet werden. Damit das Einkaufserlebnis mit Virtual und Augmented Reality möglichst immersiv wird, braucht es eine reibungslose Übertragung aller Daten auf das Endgerät der Kunden. Die Entwicklung einer eigenen App kann zeitaufwändig und teuer werden, ist aber unter Umständen die beste Idee, um eine individuelle Erfahrung zu bieten und sich von der Konkurrenz abzuheben. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass solche Apps viel Energie benötigen können.

Ebenso kann die digitale Erfassung der eigenen Produktpalette zwecks Einbindung in einen virtuellen Showroom eine Menge Aufwand darstellen. Möchten Sie Ihre Produkte von allen Seiten herzeigen, braucht es hochauflösende Kameras und viel Zeit – berücksichtigen Sie daher den zu erwartenden Aufwand und fangen Sie am besten erst einmal mit einigen wenigen Artikeln an.

 

Wie nachhaltig sind AR und VR?

Natürlich verbrauchen Technologien wie Augmented und Virtual Reality Energie, was sie bei oberflächlicher Betrachtung nicht besonders nachhaltig macht. Wenn wir jedoch näher hinsehen, stellen wir fest, dass durch den Einsatz von AR und VR wichtige Schritte der Customer Journey verändert werden oder sogar ganz wegfallen – und somit Zeit, Aufwand und auch Energie eingespart werden.

Mithilfe von AR und VR

  • müssen die Kunden nicht mehr ins Ladengeschäft, um ein Produkt detailliert anzusehen
  • sinkt die Retourenquote beträchtlich: Die Kunden bestellen auch nur noch das, was sie wirklich haben wollen
  •  sparen Sie Aufwand, Versandkosten und Verpackungsmaterial, was sich ebenfalls positiv auf die Umwelt auswirkt
  • fördern Sie bewussten Konsum, indem Sie Ihren Kunden noch besser Möglichkeiten zum Re- oder Upcycling aufzeigen können

Gerade die Tatsache, dass die Produktauswahl der Kunden mit VR und AR deutlich effizienter ausfällt und Fehlkäufe und Retouren somit reduziert werden, wirkt sich positiv auf die Umwelt aus.

 

Fazit

Virtual Reality und Augmented Reality bieten sowohl für Händler als auch für Kunden viele Vorteile. Das Einkaufserlebnis wird immersiver, durch die Interaktivität steigt auch die Kundenbindung; Kaufentscheidungen werden durch die virtuelle Produktdarstellung schneller und präziser gefällt. Für den Kunden bedeutet das ein tolles Erlebnis, für den Händler Zeit- und Kostenersparnis – und ganz nebenbei auch ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit. Dem entgegen stehen die Kosten und der technische Aufwand, den es zu betreiben gilt, um Augmented Reality und Virtual Reality im E-Commerce nutzbar zu machen.